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Bedrohte Arten meiden: Welcher Fisch darf auf den Teller? | ABC-Z


Bedrohte Arten meiden

Welcher Fisch darf auf den Teller?

Gegrillt, gekocht, gebraten: Fisch ist gefragt – und wird dementsprechend viel gefangen. Doch Überfischung, Zerstörung von Lebensräumen und hohe Beifangmengen sorgen dafür, dass die nachhaltige Wahl beim Einkauf immer schwerer fällt. Bei welchen Arten darf noch zugelangt werden?

Ob Dorsch, Hering oder Aal – zahlreiche Fischarten gelten in weiten Teilen der Meere als bedroht. Etwa in der Nord- und Ostsee schränkt die Europäische Union die Fischerei deshalb ein. Umweltorganisationen wie der WWF haben darüber hinaus Bedenken. Gemeinsam mit der Verbraucherzentrale Berlin geben sie regelmäßig Empfehlungen für den Fischkauf.

Welchen Fisch kann ich ohne Bedenken kaufen?

Völlig unbedenklich sind nach Einschätzung des WWF nur die Süßwasserfische Wels und Karpfen. Die Speisefische werden in Teichanlagen aufgezogen, sodass die Fischerei keinen Einfluss auf die Bestände in Flüssen oder Seen hat. Bei allen anderen Sorten kommt es nach Einschätzung der Organisation auf die Fanggebiete und Fischereimethoden an. Das von Unternehmen und Verbänden gegründete Fisch-Informationszentrum (FIZ) rät hingegen von keiner Fischart explizit ab.

Es kommt auf die Herkunft an …

Beim Hering wird es kompliziert. Die Verbraucherschützer empfehlen ausschließlich Hering aus dem Golf von Riga in der Ostsee und aus der nördlichen irischen See – so genau stehe das aber häufig nicht auf der Verpackung. Für die Nordsee spricht die Verbraucherzentrale eine eingeschränkte Empfehlung aus: Dort gebe es zwar große Heringsbestände, diese schrumpften aber seit Jahren.

Lachs sollte nach Auffassung der Verbraucherschützer möglichst aus Alaska kommen, Seelachs aus der Barentssee nördlich von Norwegen und Russland. Beim Thunfisch sind die Bestände im Nordatlantik und im Indischen Ozean demnach noch in gutem Zustand.

… und auf die Fischernetze

Auch zur Fangmethode finden Verbraucherinnen und Verbraucher Angaben auf der Verpackung, diese kritisiert die Verbraucherzentrale allerdings als zu ungenau. So sei etwa beim Thunfisch meist nicht zu erkennen, ob kilometerlange Langleinen eingesetzt werden, in denen häufig Haie oder Seevögel verenden.

Auch bei der Scholle empfehlen die Verbraucherschützer, auf die Fangmethode zu schauen. Schollen aus Fischfallen oder sogenannten Reusen hält sie für unbedenklich. In Schleppnetzen hingegen verenden als Beifang häufig Dorsche, die vor allem in der Ostsee als bedroht gelten.

Welche Fische sind bedroht?

Aale, Haie und als “Schillerlocke” verkaufte Dornhaie gehören nach Einschätzungen der Organisationen nicht auf die Speisekarte. Auf der roten Liste des WWF stehen zudem Granatbarsch und Rochen. Die Verbraucherzentrale nahm im vergangenen Jahr auch Sprotte und Makrele von ihrer Empfehlungsliste und begründete dies mit schrumpfenden Beständen.

Kann ich mich auf Siegel verlassen?

Der WWF empfiehlt, sich an verschiedenen Siegeln zu orientieren. So kennzeichnet etwa das MSC-Siegel die Herkunft aus nachhaltiger Fischerei. Umweltorganisationen üben allerdings auch Kritik an der Zertifizierung und halten Kontrollen für zu lasch. Bei Fischen wie Wels und Karpfen aus Aquakulturen können Verbraucherinnen und Verbraucher nach dem ASC-Siegel suchen.

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