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Bayern: Straße in Eslarn soll weiter nach Missbrauchstäter benannt bleiben – Bayern | ABC-Z

Im oberpfälzischen Eslarn gibt es auch in Zukunft eine Straße, die nach einem verurteilten Missbrauchstäter benannt ist. Die Bürger entschieden sich am Wochenende im Rahmen eines Bürgerentscheids dafür, die nach dem Priester Georg Zimmermann benannte Straße nicht umzubenennen. 57,7 Prozent stimmten gegen die Umbenennung.

Der aus Eslarn stammende Regensburger Diözesanpriester Georg Zimmermann (1916-1984) war Diözesanmusikdirektor und saß wegen Kindesmissbrauchs im Gefängnis. In seiner Heimatgemeinde, wo der Geistliche seit 1973 seinen Ruhestand verbrachte, war er jedoch weiter ein angesehener Mann.

Auf Initiative des Betroffenenbeirats des Bistums Regensburg hatte der Eslarner Gemeinderat im Mai dieses Jahres eine Umbenennung beschlossen. Die Anwohner der Straße hatten dann fast 700 Unterschriften für ein Bürgerbegehren gegen die Umbenennung gesammelt, das vom Gemeinderat zugelassen worden war. Bürgermeister Reiner Gäbl (SPD) hatte den betroffenen Anwohnern im Vorfeld zugesichert, dass die Gemeinde im Falle einer Umbenennung keine Gebühren für Verwaltungsangelegenheiten wie Adressänderungen erheben werde.

Der Betroffenenbeirat reagierte mit Bedauern auf die Entscheidung. Die Gemeinde habe „eine große Chance verpasst, ein deutliches Signal zu setzen, als Vorbild für den Umgang mit Betroffenen“, heißt es in einer Stellungnahme. Die Betroffenen würden damit erneut zu Opfern gemacht, „weil wir mit unserem Leid wieder nicht gehört wurden“. An der Abstimmung beteiligten sich knapp 63 Prozent der Bürger des Orts.

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