Bayern: Sozialverband VdK kritisiert Kürzung des Landespflegegelds – Bayern | ABC-Z

Als einen „Schlag ins Gesicht der betroffenen Familien“ hat der Sozialverband VdK die Verlängerung des Pflegegeldjahrs ohne Ausgleichszahlung und die kommende Halbierung des Betrags bezeichnet. Der Verband äußerte sich am Donnerstag in München zum Tag der pflegenden Angehörigen am kommenden Sonntag. Landesvorsitzende Verena Bentele sagte: „Die Staatsregierung will uns weismachen, dass das eingesparte Geld in den Ausbau der pflegerischen Infrastruktur gesteckt wird. Aber noch sehen wir keinen zweckgebundenen Nachweis im Haushaltsplan 2026 oder Pläne dafür, dass dieses Geld entsprechend eingeplant und verwendet wird.“
Pflegebedürftige und ihre Angehörigen müssten sehr wahrscheinlich weiterhin mit „völlig unzureichenden Unterstützungsmöglichkeiten und noch dazu steigenden Kosten“ zurechtkommen, so Bentele weiter. Der Verband fordert daher einen im kommenden und in den weiteren Haushalten verankerten Finanzierungsplan für den Ausbau von Tages- und Kurzzeitpflegeplätzen und weitere Verbesserungen für die ambulante Pflege. „Pflegebedürftige und ihre Familien können nicht warten, sie haben buchstäblich keine Zeit zu verlieren“, kritisierte Bentele. Solange keine entsprechende Infrastruktur aufgebaut sei, müsse das Landespflegegeld in der derzeitigen Höhe ausbezahlt werden.
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Staatsregierung und Kommunen müssten sich außerdem um die Errichtung von Pflegestützpunkten in den bayerischen Kreisstädten kümmern, forderte die Vorsitzende. Dies gelte besonders für die Oberpfalz und Niederbayern. Der Freistaat komme seiner gesetzlichen Verantwortung nicht ausreichend nach, die Pflegeversorgung sicherzustellen. Auch die Kommunen würden bisher zu wenig in die Verantwortung genommen. Dabei gebe es absehbar immer mehr Pflegebedürftige.
Menschen mit Pflegegrad 2 oder höher in Bayern haben bisher Anspruch auf jährlich 1000 Euro Pflegegeld. Nach Angaben des Landesamts für Pflege erhalten dieses rund 400 000 Menschen pro Jahr. Ab dem Pflegegeldjahr 2026 wird es demnach nur noch 500 Euro geben. Die Auszahlung für das Pflegegeldjahr 2025 wird zudem auf Anfang 2026 verschoben, somit wird dieses um drei Monate verlängert. Der VdK kritisiert, dass dies eine Kürzung von 250 Euro sei.