Wirtschaft

Bayern: Flugtaxi-Entwickler Lilium wendet Insolvenz ab | ABC-Z

Das insolvente deutsche Start-up Lilium hat einen Investor gefunden und kann seine Geschäfte fortführen. Ein Konsortium von Investoren aus Europa und Nordamerika namens Mobile Uplift Corporation GmbH will den Flugtaxi-Entwickler übernehmen. Ein Kaufvertrag für das Betriebsvermögen der Tochtergesellschaften Lilium GmbH und Lilium eAircraft GmbH sei bereits unterzeichnet worden. Von den rund 1.000 Mitarbeitern, denen am Freitag gekündigt wurde, würden 750 zurückgeholt, sagte ein Sprecher.

“Wir freuen uns sehr, die Unterzeichnung einer Investitionsvereinbarung mit einem sehr erfahrenen Investorenkonsortium bekanntzugeben”, sagte Vorstandschef Klaus Roewe. Der Abschluss der Transaktion sei für Anfang Januar geplant. Dann könne das Unternehmen seine Geschäfte wieder aufnehmen. Der Abschluss stehe unter Vorbehalt der Erfüllung “bestimmter üblicher aufschiebender Bedingungen.” Der Gläubigerausschuss habe den Deal aber bereits genehmigt.

Mehrere Hundert Millionen Euro benötigt

Der Kaufpreis sowie Details zu den Investoren hinter Mobile Uplift wurden bislang nicht bekannt gegeben. Lilium hat zwar nur wenig Schulden, benötigt aber mehrere Hundert Millionen Euro, um das Zulassungsverfahren, den Aufbau der Produktion und den ersten bemannten Flug zu finanzieren.

Nach Abschluss der Transaktion sollen die Tochtergesellschaften restrukturiert und das vorläufige Insolvenzverfahren beendet werden. Das Unternehmen hat bislang rund 700 Fest- und Vorbestellungen für seine Fluggeräte aus Ländern wie den USA, Großbritannien und Saudi-Arabien. Kunden und Investoren haben bereits 1,5 Milliarden Euro in das Unternehmen investiert.

Erster bemannter Flug ursprünglich für Anfang 2025 geplant

Lilium hat in den vergangenen zehn Jahren ein elektrisch betriebenes Kleinflugzeug entwickelt, das senkrecht starten und landen kann. Ursprünglich war der erste bemannte Flug für Anfang 2025 vorgesehen, die Auslieferung an Kunden sollte 2026 beginnen. Doch im Oktober musste das Start-up Insolvenz anmelden. Allein im ersten Halbjahr 2024 hat Lilium fast 200 Millionen Euro ausgegeben. Ein Antrag auf eine Kreditbürgschaft des Bundes in Höhe von 50 Millionen Euro hatte die Ampelkoalition zuvor abgelehnt.

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