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Baumstumpf explantieren: Drei Methoden | NDR.de – Ratgeber | ABC-Z

Stand: 21.08.2024 15:59 Uhr

Ein Baumstumpf im Garten stört meistens. Es dauert in der Regel acht bis zehn Jahre, bis er im Boden verrottet. Zum Entfernen gibt es schnellere Methoden: ausgraben, kompostieren oder abfräsen.

Manchmal muss man sich von einem Baum im Garten trennen. Das Absägen geht schnell, aber der Stumpf bleibt stehen und wird zur Stolperfalle. Den oft gehörten Tipp, den Stubben mithilfe von Benzin, Petroleum oder Brennpaste anzuzünden, sollte man unbedingt ignorieren. Das ist gefährlich und wird nicht funktionieren: Beim Verbrennen bildet sich eine Holzkohleschicht, die den Verrottungsprozess sogar noch verzögert.

1. Ausgraben: Effektiv, aber anstrengend


Den Baumstumpf sauber ausgraben und die Wurzeln mit einer Kettensäge entfernen: Diese Methode ist sehr arbeitsintensiv.

Am effektivsten ist es, den Baumstumpf mit allen Wurzeln auszugraben. Das ist aber leichter gesagt als getan: Bei flach wurzelnden Bäumen kann man die Wurzel verhältnismäßig schnell freilegen. Bei Tiefwurzlern wie der Tanne kann es mehrere Stunden dauern, bis alle Wurzeln ausgegraben sind. Ein wenig schneller geht es, wenn man nur die oberste Erdschicht abträgt und dann die Wurzeln mit einer Kettensäge durchtrennt. Die Erdreste sollten vorab wirklich sauber entfernt werden, sonst ist die Kettensäge schnell stumpf. Eine neue Sägekette kostet zwischen 10 und 30 Euro.

2. Baumstumpf an Ort und Stelle kompostieren



Den Stumpf kreuzweise einsägen und mit Kompost und Dünger befüllen: Mit dieser Methode verrottet der Baumstamm schneller.

Wer etwas mehr Zeit hat und nicht zu viel Arbeit investieren möchte, kompostiert den Baumstumpf an Ort und Stelle. Dazu diesen mit einer Kettensäge so tief wie möglich kreuzweise einsägen, wie bei einem Schachbrettmuster. Alternativ in den Baumstumpf Löcher bohren – mit einem Akkuschrauber oder einer Bohrmaschine mit einem großen Holzbohrer.

Diese Schlitze oder Löcher anschließend mit einer Mischung aus halb verrottetem Kompost, einer halben Tüte organischem Dünger und – wenn vorhanden – etwas Schnellkomposter füllen. Der Kompost enthält Pilzsporen, Mikroorganismen und Kleinstlebewesen, die auch frisches Holz schnell zersetzen können. Weil das Holz nur wenig Nährstoffe enthält, wird der organische Dünger zugegeben. Er liefert den Mikroorganismen genügend Nahrung, um schnell weiterzuarbeiten.

3. Stubbenfräse einsetzen



Eine Garten- oder Stubbenfräse macht das Entfernen eines Baumstumpfs zu einer schnellen und einfachen Sache.

Gerade bei großen Baumstümpfen ist das Mittel der Wahl eine Stubben- oder Baumfräse. Diese kostet bei einem Baumaschinenvermieter zwischen 90 bis 150 Euro pro Tag. Die Fräse ist in den vergangenen Jahren immer kleiner und kompakter geworden, sodass sie auch von Hobbygärtnern zu bedienen ist. Wichtig sind eine gute Einweisung und die richtige Schutzkleidung.

Die Hartmetallzähne der Fräse fressen sich mühelos in das Holz. So lassen sich der obere Teil des Baumstumpfs und flache Wurzelausläufer leicht entfernen. 10 bis 15 Zentimeter des Baumstumpfs schafft eine Fräse – und das in wenigen Minuten. Anschließend Erde auffüllen. Die Holzspäne verrotten alleine im Boden.

Kletterpflanzen am hohen Baumstamm wachsen lassen

Höhere Baumstümpfe können als nützliche Rankhilfe für Kletterpflanzen dienen – aber nur, wenn der Baumstamm nicht im Weg steht.

 

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