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Autozulieferer Bosch will weitere Arbeitsplätze abbauen | ABC-Z

Sprühregen, Nebel auf der Schillerhöhe. Kräne stehen neben dem Bosch-Hochhaus in Gerlingen. Der Technologiekonzern saniert seine Zentrale in dem kleinen Städtchen südwestlich von Stuttgart. Die viel größere Baustelle ist allerdings die Sparte, die das baden-württembergische Unternehmen zum weltgrößten Autozulieferer gemacht hat – die Entwicklung und Produktion von Komponenten für Autos.

Die weltweit stockende Produktion von Fahrzeugen, der verhaltene Hochlauf der Elektromobilität und die fehlende Nachfrage nach Zukunftstechnik kombiniert mit einem hohen Preis- und Wettbewerbsdruck haben die Renditen von Bosch in der Autosparten einbrechen lassen. Das Unternehmen reagierte schon im vergangenen Jahr mit mehreren Stellenabbauprogramm. Nun wird klar, dass das alles nicht ausreicht. Bosch wird nach Informationen der F.A.Z. aus Branchenkreisen heute Nachmittag den Abbau einer fünfstelligen Zahl von Arbeitsplätzen im Geschäftsbereich Mobilität ankündigen – zusätzlich zu denen gut 9000 Jobs, die Bosch bereits 2024 zur Disposition gestellt hat.

Schon vergangene Woche hatten Auto-Chef Markus Heyn und Arbeitsdirektor Stefan Grosch angekündigt, dass die schon auf dem Weg gebrachten Maßnahmen nicht ausreichen und Bosch die Kosten in der Mobilitätssparte bis zum Jahr 2030 um jährlich 2,5 Milliarden Euro senken muss. Es gehe dabei um verschiedene Kostenarten und nicht nur um den Abbau von Personal. Einen Großteil des Betrags will der weltgrößte Zulieferer in Deutschland und Europa einsparen.

Weiterer Stellenabbau nicht zu vermeiden

Schon auf der Messe IAA Mobility hatte Bosch-Autochef Heyn im F.A.Z.-Interview erklärt, dass Bosch einen weiteren Stellenabbau im Mobilitätsbereich nicht vermeiden könne. „Wir werden über einen längeren Zeitraum mit den Herausforderungen der Transformation umgehen müssen. Zur Wahrheit gehört, dass Anpassungen weiter erforderlich sein werden, damit wir wettbewerbsfähig bleiben.“

Im Frühjahr 2024 hatte Bosch den Abbau von weltweit 7000 Stellen und im darauffolgenden November den Abbau von abermals 5500 Arbeitsplätzen angekündigt. Betroffen ist vor allem das Automobilgeschäft mit der Antriebssparte, der Softwareentwicklung, der Automobilelektronik und den Lenksystemen, aber auch die Sparte für Elektrowerkzeuge und der Geschäftsbereich Hausgeräte.

Mit den Anpassungen bei der Steuergerätefertigung in Reutlingen und bei Bosch Engineering in Abstatt und Holzkirchen, die das Unternehmen im Juli öffentlich machte und bei denen weitere rund 1500 Jobs wegfallen, summiert sich der Stellenabbau von Bosch mittlerweile auf fast 15.000 Arbeitsplätze – rund 10.000 Stellen davon streicht das Unternehmen in Deutschland. Wie viele Stellen nun dazu kommen, wird heute Nachmittag klar.

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