Baugewerbe: Bauaufträge legen wieder zu | ABC-Z
Die Aufträge der Bauindustrie haben im Oktober im Vergleich zum
Vorjahresmonat um insgesamt 5,6 Prozent zugelegt. Das teilte das Statistische Bundesamt am Montag
mit. Im September hatte es mit 12,4 Prozent noch den
stärksten Einbruch seit Ende 2021 gegeben. Dabei wuchs der Tiefbau um 5,6 Prozent, der Hochbau ebenfalls.
Die Aufträge legen also wieder zu, nachdem das Baugewerbe zuletzt insgesamt zurückgegangen war. Zwischen Januar und Oktober waren die Aufträge um 0,2 Prozent im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum gesunken — inflationsbereinigt sogar minus 1,9 Prozent.
Im gleichen Zeitraum stiegen Umsätze im
Bauhauptgewerbe inflationsbereinigt um ein Prozent an, auf Jahresfrist wuchsen die Einnahmen sogar um 4,1 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro. Dabei sank der Umsatz zwar im
Hochbau, stieg aber im Tiefbau an.
Der Zentralverband Deutsches
Baugewerbe (ZDB) rechnet für das kommende Jahr mit einer
Stabilisierung auf niedrigem Niveau. “Die Unternehmen blicken
nicht mehr tiefer ins Tal der Krise, sondern orientieren sich
zunehmend entlang der Talsohle”, sagte ZDB-Präsident Wolfgang
Schubert-Raab kürzlich. Weitere Impulse erhofft sich die Branche durch die Lockerung der
Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB). Diese hat
ihre Zinsen im zu Ende gehenden Jahr viermal gesenkt, was Bauzinsen wieder attraktiver macht.
Im Wohnungsbau bleibe man wegen mangelnder Neubauförderung
von den von der alten Ampelkoalition ursprünglich angestrebten
400.000 Wohneinheiten jährlich in Deutschland weit entfernt. Für
2024 rechnet der ZDB nur noch mit 250.000 bis 255.000
Fertigstellungen, nach rund 294.000 im vorigen Jahr. 2025
dürften nur noch etwa 220.000 Wohnungen gebaut werden.