Wirtschaft

Batteriehersteller: US-Konzern Lyten übernimmt Standorte von insolventem Northvolt | ABC-Z

Der US-Konzern Lyten will alle verbliebenen Standorte des insolventen schwedischen Batterieherstellers Northvolt übernehmen. Der Kauf beinhalte die im Bau befindliche Fabrik Northvolt Drei im schleswig-holsteinischen Heide sowie in Schweden die Hauptfertigungsstätte in Skellefteå und die Forschungs- und Entwicklungseinrichtung in Västerås, teilte der in Kalifornien ansässige Batteriehersteller Lyten mit. Die Produktion werde wieder starten, sobald die Transaktion abgeschlossen sei.

Man habe “eine verbindliche Vereinbarung zum Erwerb der verbleibenden
Vermögenswerte von Northvolt in Schweden und Deutschland geschlossen”. Auch erwirbt Lyten den Angaben nach alle verbleibenden geistigen Eigentumsrechte von Northvolt. Angaben zu den finanziellen Bedingungen des Kaufes machte der Konzern nicht. Das Unternehmen gab an, einen “bedeutenden” Anteil der entlassenen Mitarbeitenden wieder einstellen zu wollen. 

“Dies ist ein entscheidender Moment für Lyten”, sagte Lyten-Chef und -Gründer Dan Cook. “Lyten hat es sich zur Aufgabe gemacht, der führende Anbieter von sauberen, lokal bezogenen und hergestellten Batterien und Energiespeichersystemen in Nordamerika und Europa zu sein.” Die Übernahme von Northvolt bringe Lyten hierbei um Jahre voran – zu einem Zeitpunkt, an dem die Nachfrage nach Lyten-Batterien exponentiell wachse.

Northvolt hatte Millionen an Zuschüssen erhalten

Northvolt hatte im März in Schweden Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen hatte bereits im September eine harte Umstrukturierung eingeleitet. Northvolt strich ein Viertel der Stellen und teilte mit, sich auf seine Hauptproduktionsstätte in Nordschweden zu konzentrieren. Im November beantragte Northvolt ein Sanierungsverfahren unter US-Gläubigerschutz, das jedoch scheiterte.

Northvolt galt lange als großer Hoffnungsträger in Europa, technologisch im Bereich von Batterien für Elektroautos gegenüber China aufzuholen. Doch das Unternehmen häufte Schuldenberge an, kämpfte mit einer schwachen Nachfrage und Produktionsverzögerungen.

Das Projekt in Heide wurde 2022 bekannt gegeben, im März 2024 wurde der erste Spatenstich gesetzt. Zuvor hatte Northvolt lange mit staatlichen Stellen verhandelt, um möglichst hohe Zuschüsse zu erhalten. Ausbezahlt wurde von der staatlichen Förderbank KfW ein Kredit in Höhe von 600 Millionen Euro, für den je zur Hälfte der Bund und das Land Schleswig-Holstein bürgten.

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