Bastian Schweinsteiger: “Mein Herz ist immer schon rot” | ABC-Z

Wenn es schon zehn Jahre her ist, dass man dieses rot-weiße Trikot auf dem Spielfeld getragen hat und dennoch mit maximal inbrünstigen “Fußball-Gott”-Rufen begrüßt wird, dann hat man viel richtig gemacht.
Die Fans des FC Bayern haben Bastian Schweinsteiger nicht nur nicht vergessen, sondern lieben ihn noch wie am ersten Tag. Seit 13. November 2002, als er im Olympiastadion in Minute 73 für Mehmet Scholl aufs Feld kam, dem damals schon legendären Rigobert Song vom RC Lens ein paar Knoten ins Gebein spielte und dem Reporter danach in den Block diktierte: “Bastian, nicht Sebastian.”
Einmal Bayern-Legende, immer Bayern-Legende. Wenn so ein Kaliber in die “FC Bayern World” nahe des Marienplatzes kommt, um die erste 125-Jahre-Jubiläums-Box des Sammelkarten-Herstellers Topps zu öffnen, dann geht es in den heiligen Bayern-Hallen fast so zu wie in der Südkurve.
Viele Besucher tragen die 31 auf dem Trikot-Rücken, viele sind auch so jung, dass sie den früh Ergrauten nicht mehr auf dem Rasen erlebt haben. Wurscht, Hauptsache man erlebt so eine Bayern-Legende mal so richtig aus der Nähe.
Rückkehr zu seinem FC Bayern schließt er – im Moment noch – aus
Gut sieht er aus, der gerade 41 Jahre alt Gewordene, der gleich mal verrät, dass wenn er mal in der Stadt ist, er eigentlich immer zum Marienplatz geht, “ein bissl verdeckt halt”, wie er sagt. Als die Moderatorin dann fragt “Und? Wie sieht’s bei dir gerade aktuell so aus?”, kann man sich angesichts der jüngsten Schlagzeilen ein Schmunzeln nicht verkneifen. Schweinsteiger bleibt cool und spricht von den bevorstehenden DFB-Pokal-Partien, bei denen er wieder als Experte dabei sein wird und berichtet vom gerade erst über die Bühne gegangenen Golf-Turnier zugunsten der Franz-Beckenbauer-Stiftung.
Und sonst so? Er freue sich, nach der Profi-Karriere nun mehr Zeit zu haben, seinen Kalender selbst bestimmen zu können, gibt aber auch zu, dass ihm der Geruch der Kabine und die Gemeinschaft mit den Spielkameraden schon abgehe. Eine baldige Rückkehr zu seinem FC Bayern schließt er aus, hält ein Engagement in der Zukunft aber durchaus für möglich: “Aktuell fühle ich mich so, wie es ist, sehr wohl mit den beruflichen Tätigkeiten, die ich habe.” Sein Vertrag als ARD-Experte läuft noch bis 2027.
Schweinsteiger sagt: “Wenn du dich entscheidest, für einen Verein oder Verband zu arbeiten, musst du natürlich die entsprechende Zeit mitbringen, sonst wird es auch nicht erfolgreich werden.”
“Das wird sich irgendwann mal ergeben. Ich bin dem Fußball sehr nahe”
Ausschließen will er eine Rückkehr ins Fußballgeschäft aber nicht: “Das wird sich irgendwann mal ergeben. Ich bin dem Fußball sehr nahe. Ich verfolge ihn sehr intensiv, den FC Bayern oder die deutsche Nationalmannschaft.” Besonders in sportlich schwierigen Phasen spüre er den Drang, aktiv zu helfen: “Wenn es nicht so gut läuft, dann leidest du natürlich mit. Du wünschst dir, dass der Erfolg wiederkommt. Dann möchtest du schon gern mithelfen, in irgendeiner Funktion. Aktuell steht es aber nicht zur Debatte.”
Zur Debatte stehen vielmehr die Sammelkarten. Klar habe er als Kind auch gesammelt, und nun sei es eine “Riesen-Ehre selbst auf so eine Karte zu kommen”, sagt Schweinsteiger: “Ich war immer froh, für den FC Bayern spielen zu dürfen, weil wir immer die besten Spieler und die besten Trainer hatten. Für mich ist es das größte Glück, so eine Verbindung zum Klub zu haben. Mein Herz ist immer schon rot, und das wird auch so bleiben.”