Basketball-EM: Deutschland ist Basketball-Europameister | DIE ZEIT | ABC-Z

Deutschland ist zum zweiten Mal Basketball-Europameister. Zwei Jahre nach dem WM-Sieg in Manila gewann das Team um Kapitän Dennis Schröder in Riga gegen die Türkei mit 88:83 (40:46). Es ist die vierte EM-Medaille nach Gold 1993, Silber 2005 sowie Bronze 2022 für eine Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB).
Der deutschen Mannschaft unterlief ein Fehlstart gegen einen wachen Gegner (2:13/3. Minute). Doch Deutschland gelang es aufzuholen, obwohl Schröder bis zur Pause nicht gut ins Spiel kam. Der
Point Guard scheiterte mehrmals an der türkischen Abwehr und blieb mehr als 15
Minuten ohne Wurf aus dem Feld.
Franz Wagner übernahm im Angriff, auch Tristan da Silva traf stark für Deutschland. Doch der Schlüsselspieler, Alperen Sengün, kam bei den Türken
immer besser ins Spiel und machte viele Punkte vor der Halbzeit.
Die dritte Medaille in vier Jahren
Mit einem Dreier traf Schröder kurz nach
Wiederbeginn. Das Duell vor dem mit 11.000 Zuschauern ausverkauftem Stadion war
völlig offen. So stand es vor den letzten zehn Minuten 66:67 für die Türkei. Schröder traf erst zum 84:83 (39.), dann 18,7 Sekunden vor Schluss
zum 86:83 und an der Freiwurflinie zum 88:83. Die Türkei traf nicht mehr, der Jubel war groß bei den deutschen Fans.
Beste deutscher Werfer waren vor den Augen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der im Publikum saß, Isaac Bonga mit 20 Punkten und Franz Wagner mit 18 Punkten.
Morgen wird das deutsche Team in Frankfurt am Main empfangen, so wie nach dem WM-Sieg 2023. Ab 11.30 Uhr ist am Hauptsitz des Topsponsors ING eine öffentliche Feier geplant. Auch vor zwei Jahren hatten sich die deutschen Basketballspieler in der Mainmetropole feiern lassen.
Schröder ist MVP
“Das Spiel war so eng.
Am Ende haben wir mehr Spieler mit Qualität, die
haben den Ausschlag gegeben”, sagte Trainer Alan Ibrahimagic bei
MagentaSport nach dem Spiel. Ibrahimagic vertrat bei den Spielen dieser
EM Cheftrainer Àlex Mumbrú, der nach einer Baucherkrankung erst im
Krankenhaus lag und danach geschwächt war. Mumbrú blieb zwar beim Team,
gab die Verantwortung während der Spiele jedoch ab.
Dennis Schröder wurde zum besten Spieler des Turniers gewählt.
Der Kapitän der Weltmeister erhielt die meisten Stimmen bei der Wahl zum
Most Valuable Player (MVP) und wurde nach dem Finale ausgezeichnet. Nach Christian Welp 1993 und Dirk Nowitzki 2005 ist es das dritte Mal, dass die Ehre einem Deutschen zuteil wird.
Schon nach dem Gewinn des WM-Titels 2023 wurde Schröder MVP. Das deutsche Basketball-Idol Nowitzki hatte bereits vor Wochen darauf getippt, dass Schröder dies nun wieder gelingen würde.
Neben Schröder gehört mit Franz Wagner ein weiterer Deutscher der
Allstar Five an. Außerdem wurden Luka Doncic (Slowenien),
Giannis Antetokounmpo (Griechenland) und Alperen Sengün (Türkei) ausgezeichnet. Aus
Deutschlands hatten es zuvor Detlef Schrempf (1985), Welp (1993),
Nowitzki (2001, 2005, 2007) und Schröder (2022) in die Allstar-Auswahl
einer EM geschafft.
Gleichzeitig Welt- und Europameister
Wie schon bei
der WM 2023 gelang der deutschen Mannschaft mit neun
Siegen aus neun Spielen der Turniersieg. Gleichzeitig Welt- und
Europameister waren zuvor nur
die Sowjetunion, Jugoslawien sowie Spanien gewesen. Zuletzt hatte
Bundestrainer Àlex Mumbrú als
Spieler mit Spanien 2006 WM- und 2009 EM-Gold gewonnen.
“Dieses Team ist einfach geil. Das geht so weit über den Court hinaus.
Wir sind alle Brüder”, sagte Franz Wagner nach dem Spiel. “Europameister!!!!”,
gratulierte Dirk Nowitzki auf X. Er selbst hatte nie einen großen Titel
mit dem Nationalteam gewonnen. Auch andere Sportgrößen wie
Boris Becker gratulierten sofort: “Yessssss !!!! Wir haben gewonnen und
sind Europameister!”, schrieb der frühere Tennisstar nach dem
dramatischen Ende gegen starke Türken.
Erst ließ Dennis Schröder jeden Mitspieler die goldene Schüssel
berühren, dann stemmte der Kapitän den EM-Pokal unter dem Jubel seiner
Mannschaft in die Höhe. Um 23.19 Uhr Ortszeit flog Konfetti durch die Luft, als die
deutschen Basketballer ihren nächsten Titel feierten.