Eisbären Berlin schlagen die mittellosen Mannheimer erneut | ABC-Z

Berlin. Gnadenlose Effizienz des Rekordmeisters führt zum dritten Sieg gegen die Adler. Mit 5:1 setzt sich der EHC durch und feiert einen Rekord.
Oft wird im Play-off davon geredet, dass man lange Serien erwarte. Schließlich seien die Kontrahenten eng beieinander. Bei den Eisbären Berlin aber scheint dies nie so richtig aufzugehen. Sie bereiten ihren Gegnern eher ein schnelles Ende. Ein solches droht nun auch den Adlern Mannheim, die im Halbfinale der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auch Spiel drei verloren. Mit 5:1 (1:0, 2:0, 2:1) bezwang der EHC die Süddeutschen in der Uber Arena vor 14.200 Zuschauern (ausverkauft) und liegt in der „Best of seven“-Serie mit 3:0 vorn.
Nach zwei Niederlagen und nur einem Treffer in den ersten beiden Partien war für die Adler unmissverständlich, dass sie etwas ändern mussten. Deshalb stellte Trainer Dallas Eakins viel um beim Eisbären-Gegner. Daniel Fischbuch und Austin Ortega, zwei ehemalige EHC-Profis, kamen erstmals im Halbfinale ins Team, was zu neu sortierten Sturmreihen führte. Beide waren zuvor überzählig und durften nun sogar in Überzahl aufs Eis.
Stürmer Byron kehrt bei den Eisbären Berlin nach langer Pause zurück
Dies blieb Blaine Byron bei den Berlinern noch verwehrt. Er kehrte nach gut zwei Monaten Verletzungspause zurück und wertete die vierte Angriffsreihe des Titelverteidigers auf. Trainer Serge Aubin stand nun also noch mehr Erfahrung zur Verfügung, um die Kreise der Adler einzuschränken und einen wichtigen Schritt auf dem Weg in das Finale zu vollziehen. Angesichts der vorherigen Ergebnisse hatte Spiel drei der Serie das Potenzial zu einer Vorentscheidung.
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Das war auch dem Kontrahenten bewusst, ein langes Abtasten gab es daher nicht. Die Partie bekam gleich eine gute Intensität. Die Eisbären wurden früh attackiert von den Kurpfälzern, gerieten hin und wieder in Bedrängnis. Ortega etwa war in Überzahl plötzlich allein vor Jake Hildebrand, doch der Torhüter des EHC parierte (13.). Besser machten es diesmal die Eisbären mit einem Mann mehr auf dem Eis.
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Bislang hatten sie im Halbfinale noch nicht im Powerplay getroffen, die zweite Gelegenheit aber führte nun durch Leonhard Pföderl zum 1:0 (16.). Vorgelegt hatte Ty Ronning, der damit im 22. Spiel in Serie punktete und den 30 Jahre alten DEL-Rekord von Peter Draisaitl übertraf. Kurz nach dem Treffer wurde dies in der Arena verkündet, Ronning freute sich auf der Bank, klopfte mit seinem Schläger ein paar Mal gegen die Bande.
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Der Effekt des Tores kam nicht unerwartet. Die Eisbären wurden von den immer fordernder auftretenden Gästen mehr und mehr in der Defensive gebunden. Bissig gingen die Adler in die Zweikämpfe, ließen den Puck schnell laufen und zogen oft ab. Es war ein gefälliges Spiel, das sie zeigten, aber wie so oft mangelte es an Durchschlagskraft. Was auch daran lag, dass die Berliner sehr leidenschaftlich und mit allen Körperteilen verteidigten. Ebenso war sich Hildebrand wieder sehr sicher.
Eisbären-Powerplay mit den ersten Treffern im Halbfinale
Sie kombinierten dies mit einer unglaublichen Kaltschnäuzigkeit, die den Frust bei den Mannheimern weiter anheizte. Viel Bewegung nach vorn verzeichneten die Berliner nicht im zweiten Drittel, aber ein Konter endete nach schöner Kombination über Byron mit dem 2:0 durch Kai Wissmann (32.). Die beeindruckende Effektivität des Rekordmeisters setze sich fort, als Ronning in Überzahl das 3:0 erzielte (39.) und alle Adler-Ambitionen in diesem Spiel praktisch eine Absage erteilte.
Letztlich mussten die Gäste feststellen, dass sie erneut keine richtigen Mittel gegen die Eisbären hatten, trotz des 1:3 durch Ortega (51.). Früh nahmen die Adler den Torhüter vom Eis, was Pföderl (57.) den zweiten und Yannick Veilleux (60.) den ersten Treffer ermöglichte. Am Dienstag geht die Serie nun in Mannheim weiter (19.30 Uhr, MagentaSport), sie kann dort im vierten Spiel auch enden.
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