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“Back in game”: Skispringer Markus Eisenbichler über Leidenschaft und neue Ziele | ABC-Z


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Stand: 25.12.2024 12:43 Uhr

Skispringer Markus Eisenbichler liegt das Herz oft auf der Zunge. Bei “Pizza & Pommes” spricht er mit Felix Neureuther über die wiederentdeckte Leidenschaft fürs Skispringen und wohin er beinahe ausgewandert wäre.

Skispringer Markus Eisenbichler war in der vergangenen Saison plötzlich raus aus dem Weltcup-Team und das einen kompletten Winter lang – der sechsfache Weltmeister verpasste dadurch erstmals seit 2012 die prestigeträchtige Vierschanzentournee. Im aktuellen Weltcup-Winter ist Deutschlands erfolgreichster Skispringer der WM-Geschichte wieder “back in game“.

“Letztes Jahr habe ich mir auch gedacht, als es richtig scheiße lief: ‘Warum tue ich mir das eigentlich noch an?”, erzählt er im BR24Sport-Podcast “Pizza & Pommes”. Aber “dann gehst du wieder auf die Schanze hoch, springst einmal und dann denkst du dir: ‘Der war jetzt noch nicht gut’, aber irgendwo macht es mit dir was. Es lässt dich nicht los”. In solchen Momenten kann der “Eisei”, wie ihn viele nennen, dann die Skisprung-Oldies Noriaki Kasai (JPN) und Simon Ammann (SUI) verstehen, “weil Skispringen fesselt die einfach. Es reißt dich mit und wird dich auch nie loslassen”.

Medaillen oder Erfolge schützen dich nicht vor einem Tiefpunkt

Begleitet wird ein Sportler-Leben, wie das von Markus Eisenbichler, natürlich auch von emotionalen Höhen und Tiefen. Mit Rückschlägen lerne man “umzugehen und man wächst damit”, sagt der 33-Jährige. Auch wenn man “Medaillen und Erfolge und so ein Gelump” auf der Haben-Seite hat, merke man erst, “ob man wirklich ein Sportler ist oder nicht, wenn’s mal wirklich scheiße läuft”. Denn die Medaillen oder Erfolge “schützen dich nicht, dass du mal an deiner Karriere an einen Tiefpunkt kommst. Deswegen geht die Welt nicht unter, sondern es gibt ja Sachen, die auch schön sind”.

Eisenbichler: “Man muss auch mal die kleinen Erfolge feiern”

In den harten Zeiten hat der Oberbayer auch “immer einmal Hilfe geholt, wo ich jünger war. Das war echt gut. Aber ich bin so ein Mensch, ich mache das gern mit mir selber aus, reflektiere, rede mit meinen Spezls und meiner Familie”.

Um die vergangene Saison, in der er im zweitklassigen Continental Cup starten musste, zu reflektieren, gönnte sich Eisenbichler nach Ende der Wettkämpfe eine Auszeit in Norwegen. Der 33-Jährige ging dort mit Freunden auf Skitour, um “so Kraft für die nächste Saison” zu sammeln. Für Eisenbichler ist das nordische Land auch ein Sehnsuchtsort: “Ich liebe persönlich Norwegen, weil es einfach so eine Weite ist.” Und nach den Skitouren wäre er “am liebsten oben geblieben”.

Doch noch ist Eisenbichler mit dem Skispringen nicht fertig. Der Oberbayer hat sich zurück ins Weltcup-Team gekämpft und an den ersten Stationen des Winters konnte er auch wieder kleine Erfolge mit Platzierungen in der Spitzengruppe verzeichnen. “Vor einem Jahr war ich ganz woanders. Da bin ich im COC ausgeschieden, und jetzt habe ich wieder Weltcup-Punkte gemacht. Hab eine Top-Ten-Platzierung gemacht, man muss auch mal die kleinen Erfolge feiern.”

Wenn du keine Leidenschaft mehr hast, dann kannst aufhören

Auch wenn es nur in kleinen Schritten aufwärts geht, ans Aufhören denkt der sechsmalige Weltmeister noch nicht: “Die Leidenschaft, wenn du die nicht mehr hast, dann kann man aufhören. Aber die habe ich halt noch, weil ich gesagt habe, ich würde gerne nochmal im Weltcup springen, gewinnen und Skifliegen gehen.”

Das Ziel ist mit der Nordischen Ski-WM 2025 in Trondheim auch klar gesteckt.” Ich möchte unbedingt zur WM fahren nach Trondheim, weil das ist einfach nordischer Skisport in Norwegen. Ich glaube, dass das megageil wird.”

Und dann stehen ja noch die Olympischen Spiele in Cortina d’Ampezzo und Mailand 2026 an. Eisenbichler will “halt mal weiterschauen, also vielleicht Cortina noch machen. Aber das werde ich nächstes Jahr entscheiden, ich schau erst mal, wie es auch dieses Jahr läuft.”

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