AZ-Info: So denkt der mächtige Bayern-Aufsichtsrat über die Kimmich-Zukunft | ABC-Z

München – Am Donnerstagnachmittag kamen die wichtigsten Bosse des FC Bayern an der Säbener Straße zusammen: Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge, die beiden Macher aus dem Aufsichtsrat, auch Sportvorstand Max Eberl. Es wurde noch mal über die brenzligen Kaderentscheidungen bei den Münchnern gesprochen und nicht zuletzt über ihn: Joshua Kimmich.
Gibt es noch eine Chance, dass der 30-Jährige bei den Münchnern verlängert? Oder lässt Bayern Kimmichs Vertrag am Saisonende auslaufen? Der Kimmich-Gipfel.
Die Tendenz danach übereinstimmenden Medienberichten zufolge: Verlängerung bis 2029. Verkündung des Deals: zeitnah.
Im Aufsichtsrat gehen die Meinungen über Kimmich auseinander
„Es wird auf jeden Fall zeitnah zu einer Entscheidung kommen, spätestens vor der Länderspielpause“, sagte Kimmich am späten Mittwochabend nach dem 3:0 im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Doublesieger Bayer Leverkusen über seine Zukunft. Es klang danach, dass Kimmich bei Bayern verlängern möchte. Aber wohl nicht zu seinen Vorstellungen darf. „Der Ball liegt nicht bei mir“, ergänzte Kimmich – sondern beim Verein.
Intern bei Bayern gingen die Meinungen über Kimmich auseinander. Nach AZ-Informationen gab es im Aufsichtsrat Zweifel, ob der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft einer der prägenden Spieler für die kommenden Jahre sein soll. Und dementsprechend auch einer der Topverdiener. Oder eben nicht.
Die Münchner haben bereits Alphonso Davies und Jamal Musiala mit Spitzenverträgen ausgestattet, inklusive Handgeld für die Unterschrift. Zudem soll Leverkusens Florian Wirtz im Sommer verpflichtet werden. Für sehr viel Geld.
Ex-Bayern-Boss spricht sich für Kimmich-Verlängerung aus
Bei Kimmich und anderen Spielern wird nun sehr genau auf die Finanzen geachtet, dies ist eine Vorgabe aus dem Aufsichtsrat. Der Mittelfeldstar hatte bis zuletzt keinen unterschriftsreifen Vertrag vorliegen. Mindestens ein ausländischer Klub soll intensiv um Kimmich werben. Logisch: Er ist im Sommer ablösefrei zu haben.
Und in Topform. Beim 3:0-Erfolg gegen Leverkusen gehörte er zu den besten Bayern-Spielern. „Ich hoffe, dass Jo beim FCB bleibt“, sagte Michael Reschke, Bayerns früherer Technische Direktor bei „ran.de“ und ergänzte: „Wenn man seine Saisonleistung betrachtet, dann muss man das Gefühl haben, dass er ein natürlicher und wichtiger Teil dieses Klubs ist. Als Spieldirigent auf und Identifikationsfigur neben dem Platz.“
Allerdings haben die Münchner schon jetzt sehr gute Alternativen im zentralen Mittelfeld: Leon Goretzka, Aleksandar Pavlović, Konrad Laimer, auch der portugiesische Neuzugang João Palhinha, der langsam in Form kommt. Im Sommer stößt zudem Hoffenheims Tom Bischof zum Team. Reicht diese Auswahl, um einen möglichen Kimmich-Abgang aufzufangen? Rund um die Säbener Straße wird aktuell auch über Stuttgarts Angelo Stiller, den Ex-Bayern-Spieler, spekuliert.
Kimmich unzufrieden über durchgesickerte Info über Vertrags-Rückzug
Aber das ist ein Thema für die kommenden Wochen. Zunächst wird debattiert, ob es noch eine Bayern-Zukunft für Kimmich gibt oder nicht. „Das haben wir schon gesagt, dass das Vertragsangebot zurückgezogen war. Das ist keine große Neuigkeit. Das ist so“, gab Vorstandschef Jan-Christian Dreesen nach dem Leverkusen-Sieg offen zu. „Wir werden sehen, was die nächsten Tage bringen.“
Kimmich wiederum ließ durchblicken, dass er mit der internen Ansprache nicht ganz glücklich ist. Es sei „an die Öffentlichkeit gedrungen, dass das Angebot zurückgezogen wurde. Trotzdem war es in der Kommunikation nicht so, dass ich das so wahrgenommen habe“, sagte er.
Im zeitlichen Ablauf hakte es. „Zuerst war es mein Zeitplan, das vor der Länderspielpause zu machen“, sagte Kimmich. Diese beginnt Mitte des Monats. „Der Verein wollte das dann nicht. Das ist auch legitim. Der Verein wollte gerne jetzt vor den beiden Spielen (gegen Leverkusen) eine Entscheidung haben.“
Kimmich hob die vertrauensvollen Gespräche mit Eberl, Dreesen und auch Sportdirektor Christoph Freund eigens hervor. „Wir alle – Jo eingeschlossen – wollen die Entscheidung haben“, sagte Eberl.
Und die rückt nun immer näher.