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Aying: Schienenersatzverkehr wegen gesperrter Bahnübergänge – Landkreis München | ABC-Z

Seit Gründonnerstag geht zwischen Aying und der Endhaltestelle der S 5 in Kreuzstraße so gut wie nichts mehr – zumindest nicht auf der Schiene. Weil ein technischer Defekt gleich mehrere Bahnübergänge in den Ayinger Gemeindeteilen Peiß, Göggenhofen und Helfendorf lahmgelegt hat, dürfen S-Bahnen die Strecke nicht mehr befahren, und Pendlerinnen und Pendler müssen auf Ersatzbusse ausweichen. Der Schienenersatzverkehr wird voraussichtlich bis Ende Juni Bestand haben, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn auf SZ-Nachfrage bestätigte; bis dahin sollen mobile Schrankenanlagen installiert werden, um den S-Bahn-Verkehr wieder aufnehmen zu können. Langfristig, so die Bahn, müssen alle Bahnübergänge komplett erneuert werden.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Technik der Bahnübergänge den S-Bahnbetrieb im südöstlichen Landkreis München erheblich beeinträchtigt oder vollständig zum Erliegen bringt. Seit etwa zwei Jahren sichern Schrankenwärter den Bahnübergang im Sauerlacher Gemeindeteil Arget, in Ottobrunn mussten im vergangenen Jahr die Querungen an den beiden wichtigsten Verkehrsachsen durch den Ort erneuert werden. Und seit mehreren Monaten ist einer von zwei Bahnübergängen im Ayinger Gemeindeteil Göggenhofen gesperrt. Ungeziefer hatte der Technik derart zugesetzt, dass der Übergang außer Dienst genommen werden musste.

Nichts geht mehr auf der S-Bahn-Strecke zwischen Aying und Kreuzstraße. (Foto: Claus Schunk)

Es zeigt sich immer mehr, dass die Infrastruktur der Deutschen Bahn an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit kommt und die Technik derart veraltet ist, dass eigentlich flächendeckend Sanierungen erfolgen müssten. Zwischen Aying und Kreuzstraße mussten nun drei Bahnübergänge gesperrt werden, die alle an einem Schaltkasten hängen, der den Geist aufgegeben hat. Zudem, so ein Bahnsprecher, weise die Verkabelung in der gemeinsamen Steuerungseinheit „altersbedingte Schäden auf“. Eine Wiederaufnahme des S-Bahn-Verkehrs zu einem früheren Zeitpunkt wäre nur möglich, wenn die Züge langsamer fahren, was zu erheblichen Verspätungen führen würde. Außerdem würden dann laute Pfeifsignale an den Übergängen ertönen, die zu einer Lärmbelästigung für die Anwohner führen könnten.

Ayings Bürgermeister Peter Wagner (CSU) bezeichnet die lange Phase der Schließung als „fatal“ – vor allem für Schülerinnen und Schüler sowie Pendlerinnen und Pendler. Viele Kinder und Jugendliche, so der Rathauschef, würden in Holzkirchen zur Schule gehen, sie seien eigentlich darauf angewiesen, in Kreuzstraße die Anschlusszüge zu erreichen. „Viele werden jetzt früher losfahren müssen, aber auch die Eltern-Taxis werden wieder zunehmen“, sagt Wagner. „Wir wollen die Menschen eigentlich zum CO₂-Sparen und den Umstieg auf den ÖPNV bewegen. Aber so klappt das nicht.“

Von kommendem Wochenende an sollen die Ersatzbusse laut Bahn immerhin nach einem festen Fahrplan fahren, der auf die Ankunfts- und Abfahrtszeiten der S 5 in Aying abgestimmt wird.

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