Wirtschaft

Automobilindustrie: Porsche meldet fast eine Milliarde Euro Verlust im dritten Quartal | ABC-Z

Der Autobauer Porsche hat für das dritte Quartal einen Betriebsverlust von fast einer Milliarde Euro gemeldet. Von
Januar bis September schrumpfte das operative Konzernergebnis
auf 40 Millionen Euro von gut vier Milliarden Euro ein
Jahr zuvor, wie Porsche mitteilte. Das entspricht einem Einbruch um 99 Prozent. Allein für das
dritte Quartal ergibt sich daraus ein Betriebsverlust von 967
Millionen Euro – Analysten hatten im Schnitt mit gut 600
Millionen Euro Verlust gerechnet. Porsche hatte angekündigt,
rund 1,8 Milliarden Euro Restrukturierungskosten im dritten
Quartal zu verbuchen.

Das Ergebnis spiegle die Belastungen durch die strategische
Neuausrichtung wider, sagte Finanzchef Jochen Breckner. Zuletzt hatte Porsche seine Elektro-Ziele zurückgenommen, ebenso wie die geplante Batteriefertigung. Auch der Start neuer
E-Modelle wurde verschoben. Stattdessen soll es angesichts der
“Marktrealitäten und Kundenbedürfnisse” ein
Verbrenner-Comeback bis weit ins nächste Jahrzehnt geben
.

Porsche hofft auf Führungswechsel

“Wir erwarten,
dass wir den Tiefpunkt in diesem Jahr durchschreiten und Porsche
sich ab 2026 spürbar verbessert”, sagte Breckner. Dann soll der ehemalige
McLaren-Chef Michael Leiters den Porsche-Chefposten von Oliver
Blume übernehmen, der sich künftig auf die Führung des
VW-Konzerns konzentriert. Porsche nehme vorübergehend schwache Zahlen in Kauf, um die
langfristige Profitabilität zu stärken, sagte Breckner. Der Kurswechsel soll allein im Geschäftsjahr 2025 voraussichtlich Sonderkosten von etwa
3,1 Milliarden Euro erzeugen.

Der operative Gewinn in den ersten neun Monaten
lag bei 40 Millionen Euro – und somit 99 Prozent unter dem
Vorjahreswert von gut vier Milliarden Euro. Der Umsatz schrumpfte um
sechs Prozent auf knapp 26,9 Milliarden Euro. 

Neben
dem schleppenden E-Auto-Hochlauf und den US-Zöllen hat Porsche aber
auch Probleme im Tagesgeschäft. Der Sportwagenbauer steuert auf das
zweite Jahr mit Verkaufsminus zu. Von Januar bis September wurden gut
215.500 Fahrzeuge ausgeliefert. Sechs Prozent weniger als ein Jahr
zuvor.

Stellenabbau für kommendes Jahr geplant

Insbesondere in China lief es deutlich
schlechter. In den ersten neun Monaten des Jahres verkaufte Porsche in der Volksrepublik knapp 32.200 Wagen – und damit rund 26
Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Doch auch davor gab es schon Einbußen. Im selben Zeitraum 2022 verkaufte der Konzern dort noch gut 68.700 Fahrzeuge bei einem
Gesamtabsatz von rund 221.500. 

Schon zu Jahresbeginn hatte Porsche den Wegfall von 1.900
Stellen angekündigt
, nun verhandeln Unternehmen und Betriebsrat
über ein weiteres Personalabbauprogramm. “Wir müssen davon
ausgehen, dass sich die Rahmenbedingungen auf absehbare Zeit
nicht verbessern”, sagte Breckner. Deshalb müsse über
“weitreichende Ansätze” mit Blick auf die Beschäftigung
gesprochen werden. Insgesamt beschäftigt der Stuttgarter
Autobauer gut 40.000 Mitarbeitende.

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