Automobilbranche: Volkswagen beginnt eigene Batterieproduktion in Salzgitter | ABC-Z

Die hauseigene Batterieproduktion des Volkswagen-Konzerns ist offiziell angelaufen. Das Tochterunternehmen PowerCo startete die Herstellung in seinem ersten Werk in Salzgitter pünktlich zum angekündigten Termin, wie das Unternehmen mitteilte.
Auf dem Werksgelände in Salzgitter produzierte der Konzern bisher Verbrennungsmotoren. Seit 2022 lief der Bau der Batteriezellenfabrik. Eigenen Angaben zufolge investierte Volkswagen mehr als eine Milliarde Euro in den Standort.
Die Produktion soll mit einigen Hundert Batteriezellen pro Tag beginnen und auf über 600.000 bis 700.000 Zellen gesteigert werden. Das würde einer Batteriekapazität von 20 Gigawatt pro Jahr entsprechen – genug für 250.000 Elektroautos.
VW möchte Kosten mit Einheitsbatterie senken
VW-Chef Oliver Blume sagte, der Start sei ein starkes Signal und ein großer Baustein der Konzernstrategie. VW sei der erste europäische Automobilhersteller mit einer eigenen Batteriezellenproduktion und -entwicklung. “Damit stärken wir unsere Position und Unabhängigkeit im globalen Wettbewerb”, sagte Blume.
Gebaut werden in Salzgitter die neuen Einheitszellen des VW-Konzerns. Sie soll Unternehmensangaben zufolge in 80 Prozent aller Elektroautos der VW-Marken eingesetzt werden und so die Kosten senken. Nach Schätzungen von VW entfallen 30 bis 40 Prozent der Kosten eines E-Autos auf die Batterie.
Technikvorstand Thomas Schmall sagte der Nachrichtenagentur dpa, dass der Hochlauf der Produktion parallel zu zwei neuen Modellen ablaufen solle. In den zwei neuen Kleinwagen VW ID. Polo und Cupra Raval werden sie ihre Premiere am Markt geben. Beide Modelle werden in Spanien gebaut. “Dort gehen sie für finale Tests in die Fahrzeuge”, sagte Schmall.
Suche nach neuen Geldquellen
Im spanischen Valencia und in St. Thomas in Kanada entstehen ähnliche Batteriewerke von PowerCo. Dort soll die Produktion 2026 und 2027 starten. Auf diesem Weg plant das Unternehmen, rund die Hälfte des Batteriezellbedarfs im Konzern zu decken. Der Rest soll von Lieferanten hinzugekauft werden.
PowerCo wurde 2022 als hundertprozentige Tochter des VW-Konzerns gegründet. Angesichts eines Sparkurses im Konzern wurde allerdings das Budget in mehreren Schritten von zunächst 15 Milliarden Euro auf zehn Milliarden Euro gekürzt. Zunächst stand der Bau von insgesamt sechs Batteriefabriken im Raum. Laut Schmall sind neben den drei aktuellen Standorten aber keine weiteren Werke mehr geplant.
Das Batterieunternehmen sucht derzeit nach externen Geldquellen. Grundsätzlich sei die Finanzierung für die derzeitige Lage gesichert, hieß es. Laut PowerCo-Chef Frank Blome wurde bereits mit möglichen Investoren gesprochen. Auch ein Börsengang stehe als Option zur Verfügung, wurde bisher aber mit Verweis auf den ausstehenden Produktionsbeginn des neuen Werks nicht durchgesetzt. Die Diskussion um den Rücktritt vom Verbrenner-Aus ändere laut Blome nichts an seinem Glauben an den Elektrokurs, sagte Blome.





















