Wirtschaft

Autoindustrie: VW und IG Metall sollen sich auf Sparpläne geeinigt haben | ABC-Z

Der Tarifstreit zwischen der Gewerkschaft IG Metall und dem Autokonzern VW könnte bald gelöst sein. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Verweis auf Insiderinformationen berichtet, soll ein Entwurf für eine Einigung bereits fertig sein. Auch das Handelsblatt berichtet, Betriebsrat und Vorstand hätten sich auf eine Übereinkunft verständigt. Der Aufsichtsrat würde derzeit über sie beraten.

Weder die IG Metall noch VW äußerten sich bislang offiziell dazu. Allerdings beriefen die Verhandlungspartner jeweils eigene Pressekonferenzen ein, auf denen sie sich dazu äußern dürften: Die Gewerkschaft hat für 18.30 Uhr zu einer Pressekonferenz am Verhandlungsort in Hannover eingeladen, der Konzern berief für dieselbe Zeit eine Pressekonferenz in Berlin ein. 

Der Tarifstreit ist der bisher längste in der VW-Geschichte, wofür die IG Metall bei “internen Abläufen der Arbeitgeberseite” die Schuld sah. Die Gewerkschaft rief dazu auf, bis Weihnachten eine Lösung zu finden. 

Den Informationen des Handelsblatts zufolge soll der Entwurf Einsparungen von vier Milliarden Euro bei Personalkosten beinhalten. Das Werk Osnabrück solle verkauft, eine kleinere Fertigung in Dresden umgewidmet oder geschlossen werden. Die Fabriken in Zwickau und Emden, bislang von der Schließung bedroht, sollen demnach hingegen erhalten bleiben. Aus dem Bericht des Handelsblattes geht nicht hervor, woher genau die eingesparten vier Milliarden Euro stammen.


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“Die deutsche Industrie ist im Sinkflug”

IG Metall fordert Erhalt aller Arbeitsplätze

In der inzwischen fünften Verhandlungsrunde, die am Montag begann, geht es um einen neuen Haustarifvertrag für VW, der für rund 120.000 Beschäftigte gelten soll. Dabei schließt das Unternehmen einen Stellenabbau nicht aus, etwa 30.000 Arbeitsplätze wären von einer möglichen Schließung dreier Werke bedroht.  

Der angeschlagene Konzern will daher eine Lohnkürzung um zehn Prozent durchsetzen und zahlreiche Zulagen streichen. Die IG Metall verlangt ihrerseits den Erhalt aller Standorte und bezeichnete dauerhafte Lohnkürzungen als “rote Linie”. Ein Angebot der Gewerkschaft, zunächst auf geforderte Lohnerhöhungen zu verzichten, stellte den VW-Vorstand wiederum nicht zufrieden.

Die IG Metall hatte zuletzt ebenfalls von Bewegungen in den Verhandlungen gesprochen, aber auch von einem weiter bestehenden “Dissens”. Während der fünften Verhandlungsrunde verzichtete die Gewerkschaft anders als in den beiden Runden zuvor aber auf Warnstreiks. Sollte es nicht zu einer Einigung kommen, könnten die VW-Werke ab Januar wieder bestreikt werden. Der Konzern dürfte das vermeiden wollen: Jeder Streiktag könnte bei VW zu Umsatzausfällen von jeweils bis zu 100 Millionen Euro führen.

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