Autobauer mit Problemen: Tesla verkauft erstmals weniger Autos | ABC-Z
Autobauer mit Problemen
Tesla verkauft erstmals weniger Autos
02.01.2025, 17:40 Uhr
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Die Konkurrenz schläft nicht. Bei Tesla hingegen altert die Modellpalette. Der US-Autobauer setzt erstmals weniger Fahrzeuge ab als im Jahr zuvor. China und Europa werden zunehmend zum Problem. Firmenchef Musk sieht den Konzern indes zwischen zwei Wachstumswellen.
Die schwächere Nachfrage nach Elektroautos auf mehreren wichtigen Absatzmärkten macht auch vor dem Branchenprimus Tesla nicht Halt. Hinzu kommt eine zunehmend alternde Flotte beim US-Hersteller. Erstmals in seiner Geschichte verkaufte der von Elon Musk geleitete Autobauer in einem Jahr weniger Fahrzeuge als in den zwölf Monaten zuvor. So brachte Tesla im vergangenen Jahr zwar weltweit 1,79 Millionen Fahrzeuge an die Kundschaft. Das waren jedoch 1,1 Prozent weniger als im Jahr zuvor und ebenfalls weniger als von Experten erwartet. Und auch Musk hatte mehr in Aussicht gestellt.
Tesla legte zwar einen starken Jahresendspurt hin. Doch es reichte nicht. Immerhin kamen 495.570 neue Autos auf die Straße. Dafür brauchte es aber auch verstärkte Werbeaktionen wie zinslose Finanzierungsangebote und kostenloses Supercharging. Immerhin sprang ein Quartalsrekord heraus. Doch es fehlten mehr als 19.355 Fahrzeuge für ein besseres Jahresergebnis als 2023.
Die Tesla-Aktie fiel im frühen US-Handel zeitweise um rund fünf Prozent. Das Papier ist seit der US-Präsidentenwahl im November auf einem Höhenflug. Auslöser ist die Nähe von Musk zum künftigen US-Präsidenten Donald Trump.
Musk selbst sprach davon, dass er Tesla “zwischen zwei Wachstumswellen” sehe – mit anderen Worten: im Tal. Er setzt vor allem auf Technologie zum autonomen Fahren und stellte im Oktober den Prototypen eines Robotaxis ohne Lenkrad und Pedale vor. Mit der Nähe zu Trump könnte Musk Druck für günstigere Regulierungsbedingungen für selbstfahrende Autos aufbauen.
Besonders unter Druck ist Tesla in Europa, wo die Nachfrage nach Elektroautos geschrumpft ist. Dort konnte das Modell Enyaq der Volkswagen-Tochter Skoda das Model Y von Tesla als verkaufsstärkstes Elektrofahrzeug ablösen. In China bekommt Tesla die verschärfte Konkurrenz heimischer Hersteller sowie eine schwächere Kauflust der Kunden zu spüren. Der chinesische Konkurrent BYD liefert sich inzwischen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Tesla, steigerte im vergangenen Jahr dagegen die Verkäufe reiner E-Autos um 41 Prozent auf 1,76 Millionen Fahrzeuge.
Das Angebot von Tesla gilt als vergleichsweise alt. Für das laufende Jahr hat das Unternehmen immerhin eine Überarbeitung seines Bestsellers Model Y angekündigt. Musk versprach zuletzt Wachstum vor allem bei Robotaxis und hat einen Prototyp eines selbstfahrenden Autos vorgestellt. Allerdings dürfte es nach Einschätzung von Analysten noch Jahre dauern, bis die Technik soweit ausgereift ist, dass die Fahrzeuge in den Verkauf kommen.