Australiens Premier räumt Versäumnisse im Kampf gegen Antisemitismus ein | ABC-Z

Nach dem tödlichen Anschlag auf ein jüdisches Fest hat Australiens Premierminister Albanese Versäumnisse im Kampf gegen Antisemitismus eingeräumt. Man wolle zukünftig stärker gegen alle vorgehen, die “Hass und Spaltung” verbreiten.
Der australische Regierungschef Anthony Albanese hat vier Tage nach dem Anschlag auf ein jüdisches Fest in Sydney Versäumnisse im Kampf gegen Antisemitismus eingeräumt.
“Jeder in dieser Position würde bedauern, nicht mehr getan zu haben”, sagte Albanese vor dem Parlament in Canberra. Nun müsse man in die Zukunft schauen und handeln. “Die Australier sind schockiert und wütend, ich bin wütend”, fügte Albanese gegenüber Reportern hinzu. Es sei klar, dass man mehr tun müsse.
Der Premierminister kündigte schärfere Gesetze gegen Hassprediger und Hetze verschiedenster Art an. Auch was das Aufenthaltsrecht angehe, werde man härter gegen all jene vorgehen, die “Hass und Spaltung” verbreiten, sagte Albanese.
Harsche Kritik an Albanese – auch aus Israel
Innerhalb der jüdischen Gemeinde in Australien, seitens australischer Oppositionspolitiker und auch aus dem Ausland gab es teils scharfe Kritik an Albanese. So wurde ihm vorgeworfen, im Zuge des zunehmenden Antisemitismus im Land nicht genug für den Schutz von Juden getan zu haben.
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hatte Albanese beschuldigt, mit seiner Nahostpolitik und der Anerkennung Palästinas “Öl ins antisemitische Feuer” gegossen zu haben. Albanese hatte das zurückgewiesen. Am Dienstag rief Netanjahu zudem westliche Staaten dazu auf, “Antisemitismus zu bekämpfen und den jüdischen Gemeinden weltweit die erforderliche Sicherheit zu bieten”.
Bei dem Anschlag in Sydney am Sonntag hatten zwei Attentäter während des jüdischen Lichterfests Chanukka das Feuer auf die Menschenmenge am Bondi Beach eröffnet. Sie töteten 15 Menschen, Dutzende wurden verletzt. Die Todesopfer und Verletzten sind größtenteils jüdischen Glaubens. Albanese sagte, die Angreifer seien offenbar von der Ideologie der Dschihadisten-Miliz “Islamischer Staat” (IS) angetrieben worden.





















