Bezirke

Flex-Bus Einführung in Bad Tölz-Wolfratshausen: Neuer Nahverkehr ab 2027 – Bad Tölz-Wolfratshausen | ABC-Z

Die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinden Egling und Dietramszell können sich von Dezember 2027 an auf ein neues Angebot freuen – vorausgesetzt, der Kreistag stimmt noch zu. Der Kreisausschuss hat jedenfalls in seiner Sitzung am Montag empfohlen, einen sogenannten Bedarfsverkehr in den beiden Flächenkommunen einzuführen. Dabei handelt es sich um Flex-Busse, die auf Bestellung Fahrgäste von A nach B bringen. Der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs kostet den Landkreis viel Geld: zwischen 2,1 und 2,3 Millionen Euro im Jahr.

Die Einführung der Flex-Busse ist nicht unumstritten. Die CSU-Kreistagsfraktion wollte einen Beschluss zurückstellen bis zu den Haushaltsberatungen 2027, „um die finanziellen Auswirkungen der landkreisweiten Einführung derartiger Modelle auf die Kreis- und Gemeindehaushalte umfassend zu ermitteln“, wie es in ihrem Antrag heißt. Grundsätzlich halte man an der Einführung des Bedarfsverkehrs für bestimmte Kommunen und Ortsteile einzelner Gemeinden als ein geeignetes Mittel der Personenbeförderung im ländlichen Raum fest. Das sieht der Nahverkehrsplan des Landkreises vor. Doch die Einführung des Flex-Busses in Dietramszell und Egling werde Begehrlichkeiten in anderen Orten wecken, so die Fraktion. Da die Kostenschätzungen, die im Nahverkehrsplan aus dem Jahr 2021 hinterlegt sind, nicht mehr aktuell sein dürften, forderte die CSU unter anderem eine neue Berechnung.

Der weitere Punkte umfassende Antrag wurde vom Kreisausschuss mehrheitlich abgelehnt. Nur die vier CSU-Räte und Klaus Heilinglechner (Freie Wähler) stimmten für eine Verschiebung und die aktualisierte Kostenberechnung.

Reguläre Busse nur noch für Schülertransport

Mit acht Stimmen angenommen wurde stattdessen der Vorschlag der Verwaltung, den Flex-Bus zum Fahrplanwechsel im Dezember 2027 einzuführen. Er sieht vor, dass der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen der Ausschreibung und Einführung des Flex-Busses für die Dauer von zunächst vier Jahren zustimmt. Die Ausschreibung soll die MVV GmbH übernehmen.

Künftig soll der öffentliche Personennahverkehr überwiegend über den On-Demand-Service laufen. Fünf Kleinbusse werden in Egling und Dietramszell eingesetzt. Reguläre Buslinien soll es nur noch zur Schülerbeförderung geben. Weil dadurch eine Linie eingespart werden kann, ergibt sich eine Kostenminderung von rund 750 000 Euro. Die Flex-Busse indes bedeuten einen Mehraufwand von rund 440 000 Euro – allerdings bei einer „erheblichen Steigerung der Nutzwagenkilometer von 270 484 Kilometer im Jahr auf prognostizierte 555 844 Kilometer pro Jahr“, wie es in der Verwaltungsvorlage heißt.

Der Beschluss muss etwa zwei Jahre vor der geplanten Betriebsaufnahme gefasst werden, um einerseits die gesetzlich vorgeschriebenen Fristen für das Vergabeverfahren einhalten zu können und andererseits dem künftigen Betreiber des Flex-Busses Zeit für die Beschaffung der Fahrzeuge zu geben. Darüber hinaus hängt die Einführung des On-Demand-Services mit der Detailplanung der übrigen Regionalbuslinien im Landkreis zusammen, da alle Angebote aufeinander abgestimmt werden müssen. Gegen den Vorschlag der Verwaltung stimmten Martin Bachhuber, Ingo Mehner, Michael Müller, Thomas Holz (alle CSU) und Klaus Heilinglechner.

Back to top button