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Ausstellung in Prag: Haben die Neandertaler die Beinrasur FALSCH? – Panorama | ABC-Z

Mitten in … Prag

Das Prager Nationalmuseum ist immer einen Besuch wert, und besonders dann, wenn dort, erstmals in Europa, zwei der berühmtesten Fossilien der Menschheitsgeschichte im Original gezeigt werden: das Skelett von Lucy, etwa 3,2 Millionen Jahre alt, und das von Selam, einem Kind, sogar noch 150 000 Jahre älter. So viele Leute wollen die Überreste unserer Urahnen sehen, dass zum staunenden Verweilen kaum Zeit bleibt. Aber egal. Die Ausstellung „Menschen und ihre Vorfahren“ hält auch sonst noch spannende Erkenntnisse bereit. Da sitzt zum Beispiel eine Neandertaler-Kleinfamilie (Vater, Mutter, Kind), die Figuren sind angeblich „hyperrealistisch“ dargestellt. Aber was ist das? Die Frau hat haarlose Beine. Wurde die weibliche Rasur so früh erfunden? Und war das in der Eiszeit nicht ein bisschen kalt? Kein Wunder, dass die Neandertaler ausgestorben sind. Ingrid Hügenell

(Foto: Marc Herold)

Mitten in … Manchester

Es gibt 150 000 Polizisten in England und Wales, 6000 sind bewaffnet, und ein paar Dutzend davon sind jedes Jahr abgestellt, um die „Conferences“ der politischen Parteien zu bewachen. Sie tragen schwere Stiefel, Gewehre, schusssichere Westen, was halt dazugehört zur Vollmontur, aber darunter bleiben sie ja Briten. Tag zwei des Tory-Parteitags in Manchester, eine ältere Dame geht durch den Sicherheitscheck und tritt aus dem Zelt ins Freie, sie wickelt ihren Blümchen-Seidenschal um den Hals, um sich gegen den Manchester-Wind zu wehren. Am Zeltausgang stehen die Schwerbewaffneten, einer ruft ihr etwas zu, herber Nordengland-Slang, schwer zu verstehen. Die Dame erschrickt, „excuse me?“ Der Polizist dreht langsam seinen Kopf, die Waffe fest im Griff, er hebt die tiefe Stimme, er meint es ernst, er betont jetzt jedes Wort. Er ruft: „I luv your scaaarf!“ Michael Neudecker

(Foto: Marc Herold)

Mitten in … Kapstadt

Man muss ein Fußballspiel nicht immer sehen, um zu wissen, wie es ausgegangen ist. „Laduuuma!“, ruft der Mann aus der Wohnung über mir, der bisher eher mit guter Amapiano-Musik auf sich aufmerksam gemacht hat. Laduma, das heißt auf Zulu so viel wie „es donnert“, ein Ausruf der Freude, wenn die eigene Mannschaft ein Tor schießt. Das kann der Nachbar an diesem Abend dreimal schreien. Sein Freudentanz ist eine Etage darunter ebenfalls zu hören. Die südafrikanische Nationalmannschaft, oder besser „Bafana, Bafanaaa …“, hat sich gerade für die Fußball-WM in den USA qualifiziert, mit einem Sieg gegen Ruanda. Nach dem Schlusspfiff muss der Nachbar sich zur Beruhigung erst mal ein Bier holen, im Supermarkt gegenüber. Im Innenhof ruft er noch: „We’re going to Americaaa.“ So schön kann Fußballfreude sein. Und danke auch für den Ergebnisservice. Antonia Franz

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