Ausbau der Windkraft: Rekordjahr für Windrad-Genehmigungen | ABC-Z
„Die Rekorde bei Zuschlägen und Neugenehmigungen verdeutlichen die starke Wirksamkeit der Reformen der vergangenen Jahre“, sagte die Chefin des Bundesverbandes Windenergie, Bärbel Heidebroek. „Die Zubauziele des Erneuerbare-Energien-Gesetzes rücken mit den Rekordergebnissen 2024 in greifbare Nähe.“ Die Dynamik des Ausbaus müsse nun aufrechterhalten werden.
Neu in Betrieb gingen im vergangenen Jahr 555 neue Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt 2,5 Gigawatt. Zum Vergleich: Das größte Kohlekraftwerk Deutschlands, Niederaußem, hat eine Leistung von 2,2 Gigawatt. Die meiste neue Leistung – 625 Megawatt – ging in Nordrhein-Westfalen in Betrieb, dahinter folgte Schleswig-Holstein mit 467 Megawatt. In Bayern waren es hingegen nur 41 Megawatt. In den Stadtstaaten wurden keine neuen Windräder gebaut.
So wurde im vergangenen Jahr erneut das Ausbauziel der Bundesregierung verfehlt – mehr noch: Es wurde 2024 weniger neue Windkraft-Leistung gebaut als 2023. Während das Erneuerbare-Energien-Gesetz bis zum Jahreswechsel eine Windkraft-Leistung von 69 Gigawatt vorsah, waren es tatsächlich nur 63,5 Gigawatt. Bis 2026 sollen es laut Gesetz sogar 84 Gigawatt werden.
Der Ausbau könnte sich 2025 verdoppeln
Das Ziel für 2026 dürfte aus Branchensicht schwer zu erreichen sein, doch man ist zuversichtlich, dass die gesetzlichen Ziele bis 2030 wieder eingeholt werden können. Windräder brauchen einen mehrjährigen Planungsvorlauf – im Schnitt dauert es etwas mehr als zwei Jahre, bis nach der Genehmigung ein Windrad errichtet wird und den ersten Strom ins Netz einspeist. Mittlerweile ist schon so viel Windkraft in Planung, dass sich der Ausbau im kommenden Jahr auf etwa 5 Gigawatt verdoppeln könnte.
Die Branchenverbände forderten deshalb die neue Bundesregierung dazu auf, dass der Windenergieausbau ungebremst weitergehen müsse. Er sichere die Energieversorgung, reduziere die Kosten für Strom und schaffe Arbeitsplätze.
Die Windkraft spielt eine Schlüsselrolle in der Strategie der Bundesregierung, um Klimaschutzziele zu erreichen und damit Deutschland von fossilen Energien wie Kohle und Gas zu emanzipieren. Das Ziel der Regierung lautet: 80 Prozent des Stroms sollen 2030 aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Im vergangenen Jahr waren es etwa 55 Prozent und Wind ist – vor der Kohle – inzwischen der wichtigste Energieträger bei der Stromerzeugung.