Aufgeschoben oder aufgehoben? Was die Wirtz-Verlängerung für den FC Bayern bedeutet | ABC-Z
München – Wenn Uli Hoeneß einen Wunsch hat, geht er meistens in Erfüllung: “Jeder weiß, dass ich Florian Wirtz sehr gerne beim FC Bayern sehen würde”, sagte der Klubpatron im Sommer. Doch es scheint so, als ob sich Hoeneß vorerst weiter gedulden muss.
Denn Wirtz hat seinen ohnehin bis 2027 laufenden Vertrag bei Bayer Leverkusen offenbar vorzeitig verlängert. Nach Informationen des “Kicker” soll sich der 21-Jährige mit dem Double-Sieger auf eine Zusammenarbeit für mindestens ein weiteres Jahr geeinigt haben. Damit dürfte ein Wechsel des Nationalspielers, an dem auch zahlreiche internationale Top-Klubs interessiert sind, im kommenden Sommer endgültig vom Tisch sein.
Wirtz galt als absoluter Wunschspieler beim FC Bayern
Für den FC Bayern ist dies gleichbedeutend mit einem Transfer-Rückschlag! Wirtz galt als absoluter Wunschspieler. Zusammen mit Kumpel Jamal Musiala sollte er ähnlich wie unter Julian Nagelsmann in der deutschen Nationalelf ein kongeniales Mittelfeld-Duo beim Rekordmeister bilden.
Vor allem Hoeneß bekannte sich öffentlich als großer “Freund” von Wusiala und wollte den Leverkusen-Star zu gern bereits ab der nächsten Saison an der Seite von Musiala an der Säbener Straße zaubern sehen.
Bayerns Ehrenpräsident pflegt schon seit einigen Jahren Kontakt zur Familie Wirtz, auch ein Treffen am Tegernsee mit dessen Vater Hans gab es bereits. Wie Hoeneß nun wohl die Wirtz-Verlängerung in Leverkusen reagieren wird?
FC Bayern wollte Kader für Wirtz-Transfer verschlanken
Geplant war der Wirtz-Deal als größter Transfer in der Klubhistorie der Münchner. Der Offensivstar, der aktuell einen Marktwert von 130 Millionen Euro hat, hätte erstmals die 100-Millionen-Euro-Schallmauer beim FC Bayern überschritten und damit Harry Kane, für den der deutsche Rekordmeister 95 Millionen Euro (plus Bonusvereinbarungen) im Sommer 2023 zahlte, abgelöst.
Der Bayern-Kader sollte für den geplanten Mega-Transfer in der Offensive deutlich verschlankt werden. Durch auslaufende Verträge, wie bei Thomas Müller und Leroy Sané, sollte Gehalt eingespart werden. Serge Gnabry (Vertrag bis 2026) und Kingsley Coman (2027) galten zudem zuletzt immer wieder als Verkaufskandidaten, Youngster Mathys Tel (2029) als Kandidat für eine Leihe.
FCB-Boss Dreesen mahnt: Müssen “wirtschaftlich vernünftig handeln”
Nun haben die Münchner wohl mindestens ein weiteres Jahr Zeit, die Vorkehrungen für den großen Wirtz-Transfer zu treffen. Denn es sollte wohl durchdacht sein! “Es muss immer das Interesse des FC Bayern sein, die besten deutschen Spieler bei sich zu haben”, sagte Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen zwar zuletzt in der AZ, machte aber zeitgleich auch deutlich, dass die Münchner “wirtschaftlich vernünftig handeln” müssen.
Dies hat nun Bayer Leverkusen getan, denn durch die bevorstehende Verlängerung, dürfte Wirtz in den kommenden Jahren für Bayern und Co. nicht billiger werden – eher das Gegenteil.