Auf diese Tests und Fangfragen im Bewerbungsgespräch sollten Sie vorbereitet sein | ABC-Z

Viele Bewerber merken gar nicht, dass sie in einem Test stecken – bis es zu spät ist. Erkennen Sie die Fangfragen und Tricks der Personaler.
Bewerbungsgespräche sind längst mehr als nur Smalltalk und Qualifikationsabfrage – viele Unternehmen setzen gezielt auf psychologische Tests und Fangfragen, um Bewerber unbemerkt auf die Probe zu stellen. Das macht das Job-Interview zur Stresssituation. Laut einer Umfrage von des Everst College, über die „globalnewswire.com“ berichtet, haben 92 Prozent der Bewerber Angst vor dem Vorstellungsgespräch.
Neben Standardfragen wie „Was ist Ihre größte Schwäche?“ und sogenannten Brainteasern, also Logikrätseln zur Überprüfung des kreativen Denkens, wenden manche Personaler auch weniger bekannte Tests an, um das Verhalten ihrer Bewerber zu prüfen. Die subtilen Proben können in jeder Sekunde des Job-Interviews auftreten.
Die Begrüßung: Ab der ersten Sekunde auf dem Prüfstand
Geübte Personaler fangen schon bei der Begrüßung an, genau auf des Verhalten der Bewerber zu achten. Brigitte Herrmann, Expertin für Bewerbungsgespräche, betont vor allem die Bedeutung von Hierarchie und respektvollem Umgang. Bewerber sollten den Händedruck vom Personaler oder Fachabteilungsleiter initiieren lassen.
Augenkontakt und ein freundliches Lächeln sind ebenfalls entscheidend, um Sympathie zu wecken. Der richtige Einstieg kann den Verlauf des Bewerbungsgespräches erheblich beeinflussen. Herrmann hebt hervor: „Es ist wichtig, die Spielregeln zu kennen.“
Personaler sortieren Bewerber mit Wasserglas-Test aus
Einige Arbeitgeber führen bei Bewerbungsgesprächen einen heimlichen Wasserglas-Test durch. Die Entscheidung für eine Einstellung hängt dann vom Trinkverhalten ab, wie „20 min“ berichtet. Normales Trinken steht dabei für Selbstbewusstsein und Anpassungsfähigkeit, übermäßiges Trinken dagegen ist ein Hinweis auf fehlende Selbstkontrolle. So sollten sie sich verhalten:
- Reagieren Sie auf diese höfliche Geste und bedanken Sie sich.
- Vermeiden Sie es, alle paar Sekunden am Glas zu nippen.
- Passiert ein Missgeschick? Kein Problem! Hauptsache, Sie reagieren korrekt und wischen verkipptes Wasser auf.
- Kritiker bezeichneten diesen Test als unfair. Aber wer gut vorbereitet ist, kann sich hier einen Vorteil verschaffen.
Das Schlimmste ist jedoch, das Getränk abzulehnen. Denn das Annehmen dieses Gefallens trägt zu einer positiven Stimmung beim Interview bei. Jackie Racine, Beschäftigungscoach bei Resumesta, erklärt dies im „Mirror“ mit dem Benjamin-Franklin-Effekt.
Kleine Frage, große Wirkung: Hier müssen sie gut überlegen
Am Ende kommt es aber vor allem auf die richtigen Antworten auf die Personaler-Fragen an. Dafür brauchen Bewerber nicht nur gute Vorarbeit. Das zeigt die Lieblingsfrage von Gary Shapiro, CEO der Consumer Technology Association (CTA). Er erklärt gegenüber CNBC, alle Kandidaten zu fragen, wann sie anfangen können. Wer hier vorschnell einen frühen Zeitpunkt nennt, sei laut dem CEO nicht loyal. Ein Wechsel in „bis zu sechs Wochen“ sei optimal.
Elizabeth Gore, die Mitbegründerin der Beratungsfirma Hello Alice, testet bei Job-Interviews das Wissen der Bewerber über ihr Unternehmen mit einer speziellen Frage. Sie will von ihrem Gegenüber wissen, was ihre Firma besser machen kann. So könnten ihre Gesprächspartner gleich mehrere Skills unter Beweis stellen: gute Vorab-Recherche, kreative Business-Ideen und die Kommunikationsfähigkeit bei schwierigen Themen.

Kaffeetassen-Test überprüft Sorgfalt und Teamgeist
Auch am Ende des Vorstellungsgespräches kann noch einiges schiefgehen. Zumindest bei Trent Innes, dem früheren Geschäftsführer von „Xero Australia“. Der Unternehmer erläutert in seinem Podcast eine umstrittene Methode zur Bewerberauswahl.
Beim „Kaffeetassen-Test“ achtet er darauf, ob der leere Becher oder die leere Tasse nach dem Gespräch zurück in die Küche gebracht wird. Innes erklärte in „The Venture Podcast“, dass Bewerber, die das Behältnis nicht zurückbringen, nicht eingestellt werden. Diese Methode wurde in sozialen Medien stark kritisiert.
Das Vorstellungsgespräch geht bei Tisch weiter
Geht es nach dem Job-Interview zu einem gemeinsamen Essen, ist die Analyse der Bewerber noch lange nicht vorbei. Im Wirtschaftsmagazin „Fortune“ berichtet ein CEO, wie er Kandidaten beim Business-Lunch aussortiert. Wer sein Gericht zuerst nachwürzt, ohne es vorher zu probieren, habe bei ihm schlechte Karten. Dies sei ein Zeichen für Ungeduld und voreilige Entscheidungen.
Neben dem „Salz- und Pfeffer“-Test fallen beim Restaurantbesuch andere Faktoren auf. Bewerber sollten vorsichtig mit der Wahl teurer Gerichte sein, zügig auswählen und auf korrekte Interaktion mit dem Servicepersonal achten. „Es ist ein Test … Es ist kein Festessen“, schreibt der Personalberater Trenton Hughes auf X.