Auch der FC Bayern betroffen: Die weitreichenden Folgen der Klub-WM für den Transfer-Sommer | ABC-Z
München/Miami – Am Donnerstag hat die bislang eher abstrakte Klub-WM konkrete Formen angenommen: Boca Juniors, Benfica Lissabon und Auckland City FC heißen die Gruppengegner des FC Bayern bei der ersten Ausgabe des neuen Wettbewerbs, der im kommenden Sommer in den USA ausgetragen wird.
“Ich bin überzeugt davon, dass die Klub-WM ein Turnier werden kann, welches die Fans auf der ganzen Welt begeistert. Die Weltmeisterschaft der Klubs wird eine Faszination entwickeln, welche weit über den in der Vergangenheit jährlich ausgespielten Weltpokal hinausgeht”, sagte Bayerns Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen im AZ-Interview bereits im Vorfeld über das Turnier und warb dafür, dem neuen Format eine Chance zu geben.
Noch gibt es mit Blick auf die Klub-WM aber einige Fragezeichen – und zwar ziemlich große. Das von der Fifa organisierte Turnier wird vom 15. Juni bis 13. Juli ausgetragen und überschneidet sich daher teilweise mit dem Sommer-Transferfenster, das am 1. Juli öffnet.
Daraus ergeben sich organisatorische Fragen: Dürften Neuzugänge für ihren neuen Klub bereits eingesetzt werden? Und wenn ja, ab welchem Datum? Und was ist mit Spielern, deren Verträge am 30. Juni auslaufen?
FC Bayern: Sieben Verträge laufen mitten während der Klub-WM aus
Letztere Frage ist insbesondere für die Bayern relevant, schließlich finden sich im Kader des Rekordmeisters Stand heute insgesamt sieben Spieler, die nur noch bis Saisonende gebunden sind. Darunter finden sich prominente Namen wie Joshua Kimmich, Alphonso Davies, Manuel Neuer oder Leroy Sané. Sollten ihre Arbeitspapiere nicht verlängert werden, dürften sie rein vertraglich nur in den ersten zwei Wochen des Turniers für die Bayern spielen, da sie ab 1. Juli entweder vereinslos sind oder bei einem neuen Klub in Lohn und Brot stehen.
Wie genau in derlei Fällen zu verfahren ist, ist noch nicht abschließend geklärt. Was die Fifa bereits klargestellt hat: Ein Spieler darf während der Klub-WM nur für einen Verein zum Einsatz kommen. Dass etwa Kimmich zunächst in der Gruppenphase für die Bayern spielt, und nach einem möglichen Wechsel für Real Madrid oder Manchester City aufläuft, ist damit ausgeschlossen. Ob er das Turnier in diesem Szenario für die Bayern bis zum Ende durchspielen dürfte – beispielsweise durch eine vertragliche Zusatzvereinbarung –, ist dagegen bislang unklar.
Wegen Klub-WM: Fifa richtet zwei zusätzliche Transferfenster ein
Die Frage, ob Neuzugänge im Laufe des Turniers für einen neuen Klub in den Wettbewerb einsteigen dürfte, ist hingegen schon weitgehend geregelt. Der Fifa-Rat hat bereits beschlossen, dass Länder mit teilnehmenden Klubs ein zusätzliches Transferfenster vom 1. bis zum 10. Juni einrichten können, um auf mögliche Transfers vor dem Turnier reagieren zu können.
So können Spieler früher verpflichtet werden, nicht erst beim offiziellen Beginn des Transferfensters am 1. Juli. Sollten zum 30. Juni und damit während des Turniers Spieler einen Klub verlassen, darf dieser zwischen dem 27. Juni und dem 3. Juli nachbessern, sofern in seinem Land ein Transferfenster geöffnet ist.
Um im Beispiel FC Bayern zu bleiben: Falls der für nächsten Sommer geplante Mega-Transfer von Florian Wirtz rechtzeitig über die Bühne geht, könnte er also theoretisch bei der Klub-WM seine ersten Pflichtspiele für den Rekordmeister bestreiten.