Atomwaffen: Iran laut Außenminister zu Beschränkungen für Atomprogramm bereit | ABC-Z

Der Iran ist nach
Angaben von Außenminister Abbas Araghtschi zu Beschränkungen seines
Atomprogramms bereit, fordert im Gegenzug aber eine Aufhebung der
Sanktionen gegen das Land. Der Iran sei
unter dieser Voraussetzung “bereit, ein realistisches und dauerhaftes
Abkommen zu schließen, das eine strenge Überwachung und Beschränkungen
der Urananreicherung vorsieht”, schrieb Araghtschi in einem am Sonntag
veröffentlichten Gastbeitrag für die britische Zeitung The Guardian.
Zugleich warnte Araghtschi, sollte diese
“flüchtige Gelegenheit” nicht genutzt werden, könne dies “verheerende
Folgen von nie dagewesenem Ausmaß für die Region und darüber hinaus
haben”. Der iranische Chefdiplomat
richtete seine Botschaft an die sogenannten E3-Staaten Deutschland,
Frankreich und Großbritannien, die 2015 an der Aushandlung des Iran-Atomabkommens beteiligt waren und sich später um eine neue Vereinbarung bemüht hatten.
Die E3-Staaten hatten im August den sogenannten Snapback-Mechanismus zur Wiedereinsetzung der UN-Sanktionen gegen den Iran
ausgelöst. Zur Begründung teilten sie mit sie, der Iran halte sich nicht an
seine Verpflichtungen zur Begrenzung seines Atomprogramms. Die iranische Regierung verurteilte den Schritt als “illegal” und kündigte Konsequenzen an.
Sollte es zu keiner Einigung kommen, müssten
die Sanktionen während der Generaldebatte der UN-Vollversammlung Ende
des Montas wieder eingesetzt werden.
USA stiegen unter erster Trump-Regierung aus dem Atomabkommen aus
Die E3-Staaten sowie die USA, Russland und China hatten das Atomabkommen mit dem Iran
im Jahr 2015 geschlossen, um das Land am Bau einer Atombombe zu
hindern. Die USA stiegen allerdings 2018 während der ersten Amtszeit von
US-Präsident Donald Trump einseitig aus dem Abkommen aus und verhängten
danach erneut Sanktionen gegen den Iran.
Daraufhin zog sich der Iran schrittweise von
seinen in dem Abkommen festgehaltenen Verpflichtungen zurück und fuhr
die Anreicherung von Uran hoch. Nach Einschätzung der Internationalen
Atomenergiebehörde (IAEA) hat der Iran mittlerweile eine um ein Vielfaches größere Menge an angereichertem Uran produziert als im Atomabkommen vereinbart.
Im Juni griff Israel den Iran
mit dem erklärten Ziel an, das Land vom Bau einer Atombombe abzuhalten.
Die USA griffen an der Seite Israels in den Krieg ein und bombardierten
die iranischen Atomanlagen Fordo, Natans und Isfahan. Nach zwölf Tagen Krieg trat am 24. Juni eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran in Kraft.