Asylfälle machen Großteil der Verfahren am Cottbuser Verwaltungsgericht aus | ABC-Z

Der Großteil der Verfahren, die derzeit am Cottbuser Verwaltungsgericht abgearbeitet werden, sind Asylverfahren. Das sagte der Sprecher des Gerichts, Matthias Vogt, dem rbb am Mittwoch. Demnach waren 2024 insgesamt rund 1.500 Klagen gegen Asylbescheide beim Cottbuser Verwaltungsgericht eingegangen – laut Vogt entsprach das mehr als der Hälfte aller Verfahrenseingänge. In diesem Jahr seien bislang rund 1.000 neue Asylklagen eingegangen.
Vogt erklärte, die große Zahl der Asylverfahren stelle eine Belastung für das Gericht dar. “Dass der Abbau der klassischen Verfahren in einem gewissen Umfang gehindert wird oder darunter leidet, dass eine Vielzahl von Asylverfahren zu entscheiden sind, ich glaube, das ist klar”, sagte Vogt.
Laut Brandenburgs Justizminister Benjamin Grimm (SPD) häufen sich die Asylverfahren in den Verwaltungsgerichten aktuell, weil beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge derzeit viele Altfälle abgearbeitet würden.
“Dadurch haben wir jetzt eine neue Welle an Asylgerichtsverfahren”, so Grimm. Im Herbst möchte das Justizminiserium die Gerichte deshalb unterstützen, so der Minister: “Da wird auch eine personelle Stärkung der Verwaltungsgerichte dabei sein.” Wie viele neue Richter dann etwa nach Cottbus kommen sollen, will das Justizministerium erst im Herbst mitteilen.
Asylverfahren werden in Brandenburg abhängig vom Herkunftsland des Klägers verschiedenen Verwaltungsgerichten zugeordnet. Potsdam behandelt dabei die Fälle aus der Russischen Förderation und dem Nahen Osten, Frankfurt (Oder) ist zuständig für asiatische Länder, Cottbus wiederum für Menschen aus afrikanischen Staaten.
Zuletzt war das Cottbuser Verwaltungsgericht laut Vogt 2019/20 personell verstärkt worden. Weil sich auch damals die Zahl der Asylverfahren deutlich erhöhte, waren elf neue Richter eingestellt worden.
Sendung: Antenne Brandenburg, 03.09.2025, 15:10 Uhr