Asiatische Tigermücke: Berlin meldet 100 Verdachtsfälle | ABC-Z

Rund 100 Verdachtsmeldungen zur Asiatischen Tigermücke gingen in diesem Jahr bereits beim Bezirksamt Mitte ein – bestätigt wurde bislang jedoch keiner der Fälle. „Wir bekommen aus allen Bezirken Meldungen“, sagt der leitende Amtsarzt Lukas Murajda. Bestätigt hätten sich die mutmaßlichen Sichtungen und Funde aber nicht. „In dieser Saison haben wir noch keine Tigermücke gefunden.“
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Auch die Fallen, die das achtköpfige Team rund um Murajda an mehreren Orten in Berlin aufgestellt hat, haben bislang keine Tigermücken gefangen. „Das heißt aber nicht, dass sie weg ist.“ Das Bezirksamt Mitte übernimmt im Land Berlin das Tigermücken-Monitoring und berät die Bezirke bei einem Auftreten der Tigermücken. Murajda und seine Kollegen stellen an Orten mit Verdachtsfällen Fallen auf und kontrollieren sie.
„Wir haben noch kein akutes Problem“
In Berlin gebe es bislang eine etablierte Tigermückenpopulation, die in Treptow-Köpenick liegt, so der Arzt. Das heißt, dass die Tiere an dem Ort mehrere Jahre infolge beobachtet wurden. An vier weiteren Orten, einer in Pankow, einer in Neukölln und zwei in Charlottenburg-Wilmersdorf, gebe es Populationen, die unter Beobachtung stünden. Es handle sich aber immer nur um einige wenige Tiere, erklärt Murajda. „Wir haben noch kein akutes Problem, weil die Mücken noch keine Infektionen verbreiten.“
Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) stammt aus den Tropen und kann verschiedene Krankheitserreger wie Dengue-, Chikungunya- und Zika-Viren übertragen. Bisher sind Übertragungen auf deutschem Boden nicht bekannt. In Deutschland sind die Mücken nach Angaben des Robert Koch-Instituts in Baden-Württemberg und im Rhein-Main-Gebiet von Hessen und Rheinland-Pfalz weit verbreitet, darüber hinaus aber auch punktuell in Bayern, Thüringen, Berlin und Nordrhein-Westfalen.
Tigermücken stechen mehrmals zu
Oft würden Menschen andere Mücken mit der schwarz-weiß gemusterte Tigermücke verwechseln, sagt Murajda. Viele würden fälschlicherweise denken, die Tigermücke sei groß, dabei sei sie kleiner als manche heimische Mückenart. Woran erkennt man sie noch? „Ein wichtiger Unterschied zwischen der normalen Stechmücke und der Tigermücke ist, dass die Tigermücke tagsüber aktiv ist.“ Außerdem steche die Tigermücke im Gegensatz zu anderen Arten oft mehrmals hintereinander zu.
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Um mehr über das Vorkommen in Berlin zu erfahren, ist das Amt auf die Hilfe der Berlinerinnen und Berliner angewiesen. Wer glaubt, von einer Tigermücke gestochen worden zu sein, sollte das unbedingt melden, bittet Murajda. Es ist auch möglich, Fotos von Mückenexemplaren per E-Mail an vektormonitoring@ba-mitte.berlin.de zu senden oder das Mückenexemplar in einem kleinen Behälter wie einer Streichholzschachtel an das Gesundheitsamt Mitte zu schicken.
Noch ist die Saison nicht zu Ende, sagt Murajda. Die Tiere könnten gut und gerne noch bis Ende September unterwegs sein. Die Suche nach der schwarz-weißen Tierchen gehe weiter.
dpa/kmh