Arboretum Erbsland: Wald der hundertjährigen Riesen | ABC-Z

Stand: 11.07.2025 15:33 Uhr
Das Arboretum Erbsland nahe der Müritz ist ein ungewöhnliches Ziel für einen Spaziergang. Mitten in einem Waldgebiet wachsen mächtige Bäume aus fernen Ländern. Sie wurden einst als Versuchsfeld eines Försters gepflanzt.
Ausgedehnte Wälder gehören südöstlich der Müritz zum typischen Landschaftsbild der Mecklenburgischen Seenplatte. Wer sechs Kilometer nordöstlich von Mirow zwischen den Dörfern Granzow und Qualzow wandert, trifft auf einen ganz besonderen Wald: das Arboretum Erbsland. Es gehört zu den ältesten Gehölzsammlungen Deutschlands. 1887 legte der Mirower Oberforstinspektor Friedrich Scharenberg dort eine etwa sieben Hektar große Versuchsfläche mit nicht heimischen Bäumen an. Ziel war es zu testen, ob diese Pflanzen das Klima in der Region vertragen und sich damit zum Anbau in der Forstwirtschaft eignen.
Bäume überragen heimische Pflanzen
Obwohl einige Bäume nicht überlebten, sind heute noch 30 exotische Baumarten erhalten, darunter eine mehr als 40 Meter hohe Douglasie. Auch mehrere ähnlich große Riesenküstentannen aus Nordamerika überragen die heimischen Bäume weit. Da Pflanzen wie die Weymouthskiefer und die Amerikanische Rotfichte mehrere Hundert Jahre alt werden können, ist das forstbotanische Experiment noch nicht beendet.
Mit dem Rad oder zu Fuß zu erreichen
Das Arboretum Erbsland liegt mitten in einem größeren Waldstück, ist frei zugänglich und zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen. Einige Tafeln erläutern, welche Baumarten dort wachsen. Bei einer Gruppenführung können Besucher mehr über die Giganten im Erbsland erfahren. Der Name Arboretum Erbsland geht vermutlich darauf zurück, dass Bauern auf dieser Fläche einst Erbsen anbauten.