Apple verbreitet Optimismus trotz niedrigerem Umsatzwachstum des iPhones | ABC-Z

Apple hat mit seinen am Donnerstag nach Börsenschluss vorgelegten Geschäftszahlen nicht auf ganzer Linie überzeugt. Der Elektronikkonzern wies für das iPhone, sein mit Abstand wichtigstes Produkt, ein niedrigeres Umsatzwachstum als erwartet aus. Allerdings verbreitete er Optimismus, dass die jüngste Modellgeneration iPhone 17, die rund eine Woche vor Ende des Geschäftsquartals herauskam, für einen kräftigen Schub sorgen wird. Für das kommende Quartal mit dem Weihnachtsgeschäft sagte er deshalb ein deutlich stärkeres Wachstum voraus.
Der Aktienkurs von Apple notierte nachbörslich kurzzeitig im Minus, nach der Bekanntgabe der Prognose drehte er aber ins Plus. Die Apple-Aktie hat seit Jahresbeginn etwas weniger als zehn Prozent an Wert gewonnen und sich damit deutlich schwächer entwickelt als manche anderen Technologiekonzerne wie Nvidia, Microsoft oder die Google-Mutterholding Alphabet. Apples Börsenwert überquerte in dieser Woche aber zum ersten Mal die Marke von vier Billionen Dollar.
Insgesamt meldete Apple für das am 27. September abgelaufene Schlussquartal des Geschäftsjahres 2024/2025 ein Umsatzplus von acht Prozent auf 102,5 Milliarden Dollar. Das lag leicht über den Erwartungen von Analysten. Beim iPhone gab es ein Wachstum von sechs Prozent auf 49,0 Milliarden Dollar, Analysten hatten auf mehr als 50 Milliarden Dollar gehofft.
Rückgang auf dem chinesischen Markt
Wie Vorstandsvorsitzender Tim Cook sagte, soll sich das Wachstum aber dank der neuen iPhone-Modelle im nächsten Quartal erheblich beschleunigen. Für das iPhone-Geschäft erwartet er ein zweistelliges Plus, im Gesamtkonzern sollen es zehn bis zwölf Prozent sein, das ist deutlich mehr als Analysten bisher erwartet hatten. Cook sagte, bei manchen Varianten des iPhone 17 komme Apple derzeit nicht mit der Belieferung nach. Neben der Standardvariante hat Apple in diesem Jahr auch eine besonders dünne Variante herausgebracht, die iPhone Air genannt wird. In den vergangenen Wochen hatte es schon einige Medienberichte gegeben, wonach das iPhone 17 im Markt auf bessere Resonanz stößt als das iPhone 16.
In den anderen Produktkategorien von Apple verlief das Geschäft unterschiedlich. In der Dienstleistungssparte, zu der Plattformen wie Apple Pay und Apple Music sowie der App Store gehören, stieg der Umsatz um 15 Prozent auf 28,8 Milliarden Dollar. Bei Macintosh-Computern gab es ein Plus von 13 Prozent. Die Umsätze mit dem iPad waren in etwa unverändert, dies gilt auch für die Sparte, in der Produkte wie die Apple Watch, die Airpods-Kopfhörer und die Computerbrille Vision Pro zusammengefasst sind.
Auf dem wichtigen chinesischen Markt musste Apple abermals einen Umsatzrückgang hinnehmen, diesmal waren es vier Prozent. Apple rechnet allerdings damit, hier im nächsten Quartal wieder auf Wachstumskurs zurückzukehren. Cook sagte, neben der guten Resonanz auf die neuen iPhone-Modelle profitiere Apple hier derzeit auch von Subventionen, die die chinesische Regierung für die Anschaffung elektronischer Geräte gibt.
„Sehr ermutigt“ von Zollgesprächen
Apples Ergebnis wurde auch im abgelaufenen Quartal wieder von Importzöllen belastet. Diesmal bezifferte das Unternehmen die zusätzlichen Kosten von 1,1 Milliarden Dollar, in den drei Monaten zuvor waren es 800 Millionen Dollar. Unter der Annahme, dass die Zölle auf dem heutigen Stand bleiben, erwartet Apple für das kommende Quartal einen weiteren Anstieg auf 1,4 Milliarden Dollar. Cook wies allerdings darauf hin, dass Apple von den in dieser Woche geschlossenen Vereinbarungen in den Gesprächen zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping profitieren würde. Apple werde die Senkung der Zölle zugutekommen, die Trump als Bestrafung für Chinas Beitrag zur Verbreitung des Rauschgifts Fentanyl in den USA verhängt hat. Diese Abgaben sollen nun von 20 auf zehn Prozent sinken, Cook sagte, Apple sei davon “sehr ermutigt“.
Für Apple sind diese Belastungen verschmerzbar, zumal zwischenzeitlich Schlimmeres zu befürchten war. Im Frühjahr drohte Trump damit, auf alle importierten iPhones einen Zoll von mindestens 25 Prozent zu erheben. Der Konzern ist sehr anfällig für Zölle, weil er fast alle Produkte im Ausland fertigen lässt. Wegen der Zölle auf Importe aus China hat Apple seine Lieferkette umgestellt und importiert nun einen größeren Teil seiner in den USA verkauften Geräte aus Indien.
Cook hat versucht, Trump mit der Ankündigung zusätzlicher Investitionen in den USA milde zu stimmen, wobei er dort bislang keine iPhone-Fertigung in Aussicht stellt. Bei einem Besuch im Weißen Haus im August überreichte er Trump ein Geschenk, das teilweise aus Gold war.
Der Nettogewinn von Apple stieg im vergangenen Quartal um 86 Prozent auf 27,5 Milliarden Dollar, das Ergebnis je Aktie von 1,85 Dollar war um acht Cent höher als erwartet. Für das gesamte abgelaufene Geschäftsjahr wies Apple einen Umsatz von 416,2 Milliarden und einen Nettogewinn von 112,0 Milliarden Dollar aus.





















