Ess-Klasse im März im Restaurant Gandl | ABC-Z

Werden sie schon im Juli feiern? Oder doch erst im August? Wahrscheinlich letzteres, denn im August ist das Gandl offiziell eröffnet worden. Aber noch sind die Feierlichkeiten nicht durchgeplant – viel gutes Essen soll es diesen Sommer geben, natürlich.
Vor 30 Jahren hatte Alexander Lutz den ehemaligen Tante-Emma-Laden mitten im Lehel übernommen und mit Rücksicht auf seine Geschichte in ein hübsches Lokal mit Feinkostladen umgebaut. Sein Konzept kam an: Gehobene Bistro-Küche, französisch und italienisch, in ungezwungener Atmosphäre.
Vor ein paar Jahren ist die großzügige Terrasse auf dem St.-Anna-Platz dazugekommen, auf der sich das Viertel gerne auf einen Aperitif trifft und das Leben genießt. Das Gandl ist im Lehel verwurzelt, und mit dem Restaurant die Menschen, die es seit Jahren und Jahrzehnten am Laufen halten. Geschäftsführerin Corinna Hermann zum Beispiel ist nicht lange nach der Eröffnung zum Gandl dazugestoßen und ihm bis heute treu geblieben.
Genussvoll ins Jubiläumsjahr
Im Jubiläumsjahr aber wird eine charakteristische Sache des Lokals weichen: Die Korbstühle, auf denen es sich die Gäste bequem gemacht hatten. Die allerersten Korbstühle stammten noch von einem allseits bekannten schwedischen Einrichtungshaus. Die neuen Stühle sind eine Spezialanfertigung, Rattan am Rücken, Leder auf dem Sitzpolster. Passend zur ungezwungenen Atmosphäre wie die früheren Modelle, aber vielleicht ein wenig langlebiger, denn das Stapeln zum Beispiel hatten die Korbstühle, die regelmäßig ersetzt wurden, nicht gut vertragen.
In der Küche des Gandl kümmert sich Simone Palermo mit seinem Sous Chef Francesco Mercuri um die Geschicke, der schon im Gandl und zuletzt auch im Restaurant Il Sommelier tolle Ess-Klasse-Menüs entworfen hat. So auch jetzt wieder: Denn im März ist die Gourmet-Aktion der Abendzeitung gemeinsam mit Rindchens Weinkontor zu Gast im Gandl – ab Dienstag für vier Wochen. Für 79 Euro pro Person können Gourmet-Fans dort fünf Gänge mit Weinbegleitung und einem Aperitif von Rindchens Weinkontor genießen.
Aperitif
Kristallklar und mitreißend schwingt der Cava „Dibon“ Brut Seleccion mit seiner feinen Perlage auf das Frühlingsmenü ein.
© Martha Schlüter
von Martha Schlüter
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Erster Gang: Spargel-Ziegenfrischkäse-Quiche an Wildkräuter-Salat mit Himbeer-Vinaigrette
Eine sehr französische Vorspeise – und ein Vorbote von wärmeren Tagen, mit den frühlingshaften Zutaten der Quiche und der Frische des Wildkräutersalates. Die Süße der Himbeere bringt einen überraschenden Twist in den Gang, der „Morgentau“, ein Weißweincuvée vom Schloßmühlenhof in Rheinhessen, Jahrgang 2023, intensiv und zart, steuert eine nussige Note und Kräuter-Aromen bei.

© Martha Schlüter
von Martha Schlüter
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Zweiter Gang: Erbsen-Estragon-Suppe mit Kurkuma-Orangencreme
Grün, grün, grün ist alles, was ich (auf dem Teller) hab‘ – ein wunderschöner Farbklecks, der von frischer Blüte kündet und der noch dazu, und zwar ohne Sahne, eine tolle Konsistenz hat. Dazu die fruchtige Orangencreme, die den Gang noch einmal auf ein anderes Level hebt. Im Glas der Chasselas Maltesergarten, Jahrgang 2023, vom Weingut Rieger in Baden – mit Anklängen von gelben Früchten und einem salzig-mineralischen Nachhall.

© Martha Schlüter
von Martha Schlüter
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Dritter Gang: Safran-Risotto mit Garnelen
Auf Grün folgt Gelb, auf Frankreich folgt Italien, und intensive Aromen kitzeln hier den Gaumen: Der Safran und die Garnele, die den Gaumen direkt ans Meer transportiert. Ein schöner Gang für die Mitte des Menüs, der begleitet wird vom zartrosafarbenen „Feudo“, Riviera del Garda Classico Chiaretto, aus den Rebsorten Groppello und Marzemino. Himbeer und Pfirsich verbinden sich mit mit buttrigem Schmelz.

© Martha Schlüter
von Martha Schlüter
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Vierter Gang: Flambierte Rinderlende auf Zuckerschoten und Portwein-Jus
Der Hauptgang gerät zur Showeinlage: Am Tisch wird der Gang flambiert, ein kleines Feuer zuckt über die aufgefächerte Lende, an die sich die Zuckerschoten schmiegen. Ein klassisch feiner Hauptgang. Ein Portugiese, der „Pimenta Preta“ Reserva, Jahrgang 2022, von der Casa Agricola Alexandre Relvas, begleitet – Pimenta Preta bedeutet schwarzer Pfeffer, und ein Hauch davon lässt sich aus dem Nachhall des anschmiegsamen, eleganten Rotweins herausschmecken.

© Martha Schlüter
von Martha Schlüter
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Fünfter Gang: Joghurt-Minze-Creme mit Mango-Eis, Vanille-Öl und Frühlingsgrün
Die Joghurt-Creme bildet einen Teich um das Mango-Eis herum, erfrischend dank der Minze und des dekorativen Öls – ein spannender, nicht zu süßer Nachtisch als Abschluss des Menüs. Schön dazu der Bacchus vom Weingut Weber an der Nahe mit Nuancen von Birne und weißen Blüten.
Wir wünschen einen guten Appetit.
Ess-Klasse im Restaurant Gandl, St.-Anna-Platz 1, vom 4. März bis zum 29. März, Reservierung mit dem Stichwort „Ess-Klasse“ unter der 089-29 16 25 25.