Anwalt hat noch Kontakt zum Moshammer-Mörder: So geht’s Herisch A. nach der Abschiebung | ABC-Z
München unter Schock: Am Morgen des 14. Januars 2005 fand man Modeunternehmer Rudolph Moshammer (64) tot in seiner Villa. Er wurde von hinten mit einem Kabel erdrosselt. In der Nacht zuvor hatte Moshammer im Münchner Bahnhofsviertel den 25-jährigen Iraker Herisch A. angesprochen – und ihn für sexuelle Dienste mit seinem Rolls Royce mit nach Grünwald genommen.
Lebenslang verurteilt: Moshammers Mörder kommt nach 18 Jahren frei
2.000 Euro vereinbarten die beiden, doch es kam zum Streit. Herisch A. ermordete Rudolph Moshammer in seinem Zuhause. Die Polizei konnte den Täter wegen hinterlassenen DNA-Spuren schnell aufspüren. Der Prozess folgte wenige Monate später. A. wurde im Herbst 2005 zu lebenslanger Haft verurteilt.
Heutiger Beruf von Mosi-Mörder: Herisch A. verdient Geld als Maler
Nach 18 Jahren kam Herisch A. im Alter von 43 Jahren frei. Er wurde auf eigenen Wunsch in den Irak abgeschoben. Dort kümmert er sich nun um seine Mutter und arbeitet als Maler, berichtet “Exclusiv – Weekend”. Weil homosexuelle Handlungen im Irak unter Strafe stehen, spricht sein damaliger Anwalt Dr. Adam Ahmed.
Anwalt von Herisch A. gibt Auskunft über das Leben im Irak
Herisch A. denke oft an Mooshammer und “tagtäglich an die Tat”, so Ahmed. Er bereue es, so sein Verteidiger. Noch heute steht Ahmed mit Herisch A. in Kontakt: “In seinem Leben hat er die wertvollsten Jahre hergeschenkt, nämlich in Unfreiheit.”
Rudolph Moshammer liebte den großen Auftritt und die Schickeria
Rudolph Moshammer war eine Münchner Ikone. Man sah ihn im schwarzen Rolls Royce vorbeirauschen oder über einen roten Teppich spazieren. Seine Modeboutique in der noblen Maximilianstraße wurde Treffpunkt der Prominenz. Oft dabei: Schoßhündchen Daisy, eine Yorkshire-Dame, die in der Boulevardpresse ebenso Schlagzeilen machte wie Moshammer selbst. Mit perfekt sitzender, schwarzer Perücke, stets lächelnd und ein bisschen Märchenkönig: So inszenierte Moshammer sein Leben, so liebten ihn die Fans.
“Carnaval de Venise”: Laden war in der Maximilianstraße in München
Moshammers Laden “Carnaval de Venise” in der Maximilianstraße 14 gibt es längst nicht mehr. Das Original-Ladenschild hängt aber auch 20 Jahre nach seinem Tod noch am Gebäude in der prachtvollsten Straße Münchens. Heute gibt es in dem Haus teure Schweizer Uhren, daneben edle Schreibutensilien von Montblanc.
Anfang 2024 wurde das Haus verkauft. Commerz Real erwarb das Mosi-Haus für einen Privatmann. Über 250 Millionen Euro soll der denkmalgeschützte Komplex aus dem Jahre 1867 gekostet haben.