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Anhörungen zu Trump-Nominierungen beginnen im US-Senat | ABC-Z

Stand: 14.01.2025 03:57 Uhr

Trumps Wunschkandidaten für Ministerämter müssen vom Senat abgesegnet werden. Viele von ihnen sind umstritten – gerade auch Pete Hegseth. Er soll Verteidigungsminister werden und muss sich heute als erster den Fragen der Senatoren stellen.

Der künftige US-Präsident Donald Trump erlebt heute den ersten Lackmustest für seinen Rückhalt im Parlament: Der republikanisch dominierte Senat beginnt mit den Anhörungen von Trumps Kandidaten für diverse Kabinettsposten. Die Parlamentskammer muss die künftige Ministerriege absegnen. Trumps umstrittenster Personalvorschlag, der spalterische Heißsporn Matt Gaetz als Justizminister, hat es nicht einmal bis zu den Anhörungen geschafft. Und heute dürfte es vor allem bei Trumps Wahl für das Verteidigungsministerium, dem Fox News Moderator Pete Hegseth, kontrovers zugehen.

Ja, es habe schon Bedenken gegeben bei Pete Hegseth, das gibt sogar Trump zu: “Die Leute waren ein wenig beunruhigt”, sagt er. Sein Kandidat fürs Pentagon sei zwar jung, aber ein Princeton- und Harvard-Absolvent und vor allem jemand, der das Militär aufrichtig liebe.

Peter Brian Hegseth ist mit seinen 44 Jahren zwar nicht mehr ganz taufrisch, aber er hat tatsächlich den Großteil seines Lebens mit den Streitkräften zu tun gehabt: Als aktiver Soldat im Irak und in Afghanistan, als Lobbyist für Veteranen – und schließlich als Fox-News-Fernsehmoderator, der vor allem Militärthemen behandelt hat.

Übergriffe und Alkohol? Hegseth sieht sich entlastet

Trump dürfte in Hegseth einen Seelenverwandten sehen, einen “Machertypen” und telegenen Selbstinszenierer. Hegseth ist wie Trump drei Mal verheiratet – und bedingungslos loyal. “Gott hat schon immer Leute eingesetzt, die nicht ganz perfekt sind”, so Hegseth über Trump. “Schließlich sind wir ja alle unvollkommen.”

Wie sein erklärtes Idol Trump umwabern auch Hegseth ehrenrührige Vorwürfe. Er soll ein Alkoholproblem haben und im Jahre 2017 sexuell übergriffig geworden sein. Die Angelegenheit sei gründlich untersucht worden und er “vollständig entlastet”, kontert Hegseth. Zeugen, die ihn heute bei der Anhörung beschuldigen könnten, sind bislang nicht aus der Deckung gekommen.

“Verstörend, aber eben anonym”

“Die Vorwürfe sind verstörend, aber eben anonym”, sagt der republikanische Senator Lindsey Graham. Er habe Hegseth ins Gesicht gefragt, ob er mal im Suff gefordert habe, alle Muslime zu töten. Der habe das abgestritten.

Heute dürfte er diese Frage erneut gestellt bekommen, von kritischen Senatorinnen wie Lisa Murkowski aus Alaska: “Ich werde ihn alles mögliche fragen – zu seiner Haltung zur Ukraine, zu sexuellen Übergriffen im Militär.” Und wohl zu seiner Haltung zu Frauen in den Streitkräften.

Denn Hegseths frühere Kommentare zu dem Thema waren in den vergangenen Wochen rauf und runter zu hören im US-Fernsehen: Frauen in Uniform “haben uns nicht effektiver, nicht tödlicher gemacht, sondern das Kämpfen nur kompliziert”, so Hegseth in einem Interview, bei dem er sich in einen Sessel lümmelt, die Ärmel hochgekrempelt hat, so dass man seine zahlreichen Tattoos sieht. Inzwischen hat er seine frauenfeindlichen Bemerkungen relativiert.

Trump: Alle finden Vorschlag “phantastisch”

Sollte er als Verteidigungsminister bestätigt werden, dann wird er Vorgesetzter von knapp drei Millionen Menschen – Zivilbeschäftigten, aktiven Soldaten, Reservisten und Nationalgardisten. Einige von ihnen verehren Hegseth durchaus. Eine Gruppe ehemaliger Elitesoldaten der Navy Seals ist heute bei der Anhörung anwesend – um den Mann zu unterstützen, der sich als Veteranen-Lobbyist für sie eingesetzt hatte.

Hegseths Mentor Trump jedenfalls behauptet, alle Senatoren, die ihn zuletzt angerufen hätten, würden seinen Personalvorschlag inzwischen “phantastisch” finden.

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