Angeblich zum Schutz: Trump will 300.000 Flüchtlingskinder aufspüren und abschieben | ABC-Z

Angeblich zum Schutz
Trump will 300.000 Flüchtlingskinder aufspüren und abschieben
23.02.2025, 16:56 Uhr
Donald Trump schlägt einen harten Kurs in der Flüchtlingspolitik ein. Als nächste Maßnahme will er Tausende Kinder und Jugendliche aus dem Land bringen lassen. Dafür sollen der Heimatschutz und die Migrationsbehörde Adressen ermitteln und DNA-Tests durchführen.
Die US-Regierung unter Donald Trump will Hunderttausende minderjährige Migranten im Land aufspüren und möglichst schnell abschieben. Dafür hat die Behörde ICE ein Konzept mit vier Phasen entwickelt, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. Demnach sollte die erste Planungsphase am 27. Januar starten. Wann die Umsetzung beginnt, bleibt in dem Plan der ICE (Immigration and Customs Enforcement) offen.
Die Minderjährigen sollen informiert werden, vor einem Einwanderungs-Gericht zu erscheinen oder direkt abgeschoben werden, wenn bereits ein entsprechender Beschluss vorliege. Laut dem ICE-Memo werden die Gesuchten in drei Gruppen eingeteilt, solche mit „Fluchtrisiko“, „Gefahr für die öffentliche Sicherheit“ und die „Grenzsicherheit“. Die zuständige Heimatschutzbehörde und die ICE reagierten auf Anfrage nicht.
Seit 2019 haben mehr als 600.000 Kinder ohne Eltern die Grenze zwischen den USA und Mexiko überquert. Zehntausende wurden bereits in der Vergangenheit abgeschoben. Viele kamen zunächst auch in speziellen Unterkünften für Unbegleitete unter und wurden dann in die Obhut von Verwandten oder Paten gegeben.
Kindern droht angeblich Missbrauch
Die Behörden hatten keine Pflicht, dann weiter Kontakt zu den Kindern zu halten und ihren Aufenthaltsort zu kennen. Viele von ihnen dürften inzwischen volljährig sein. Dem Konzept zufolge sollen sich die ICE-Beamten nun zunächst auf Menschen mit „Fluchtrisiko“ konzentrieren. Darunter fallen solche, die nicht vor Gericht erscheinen oder bei Paten – also nicht Verwandten – untergekommen sind.
Trumps Grenzschutz-Beauftragter Tom Homan hat wiederholt gesagt, dass der Aufenthaltsort von etwa 300.000 Minderjährigen unbekannt sei. Für sie bestünde das Risiko missbraucht und ausgenutzt zu werden.
Die ICE soll nun die Adressen ausfindig machen und dabei auf Daten verschiedener Behörden und der Übergangsunterkünfte zurückgreifen. Nach Informationen von Insidern aus dem Umfeld der ICE sollen auch DNA-Tests genommen werden können, um Verwandtschaftsbeziehungen zu prüfen.