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Angeblich „Low Performer“: Zuckerberg schmeißt bei Meta 3600 Leute raus | ABC-Z


Angeblich „Low Performer“

Zuckerberg schmeißt bei Meta 3600 Leute raus

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Anfang des Jahres kündigt Mark Zuckerberg Entlassungen bei Meta an. Treffen soll es vor allem Mitarbeitende, die nicht genug Leistung bringen. Jetzt kommen die Kündigungen, aber es trifft offenbar nicht nur „Low Performer“.

Mark Zuckerberg hat bei Meta mit der Umsetzung von Entlassungsmaßnahmen begonnen. In der zurückliegenden Woche wurden 3600 Mitarbeitende entlassen, wie US-Medien berichten. Der Stellenabbau ist die Umsetzung der Pläne von Meta, rund 5 Prozent seiner Mitarbeiter zu entlassen. Diese hatte das Unternehmen in einer Mitteilung an seine Manager im Januar angekündigt. Meta gibt demnach an, sich gezielt von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit „geringer Leistung“ zu trennen.

Mehrere der Entlassenen stellen diese Einschätzung jedoch infrage. „Hier ging es nicht um Leistung, sondern um die Reduzierung der Belegschaft zugunsten von KI-Initiativen“, sagte die ehemalige Meta-Content-Managerin Kaila Curry der britischen „Daily Mail“. Sie habe bei ihrer letzten Halbjahresbeurteilung ein Ergebnis erhalten, dass sie „die Erwartungen übertroffen“ habe. „Mir wurde immer gesagt, dass ich gute Arbeit leiste“, so Curry. Sie habe nie „korrigierendes Feedback“ bekommen, wurde nie richtig betreut oder erhielt klare Ziele. „Ich habe einfach meine Arbeit erledigt – oft an Wochenenden – während ich isoliert in einem leeren Büro war.“

Mitte Januar kündigte Zuckerberg Pläne an, „die Messlatte beim Leistungsmanagement höher zu legen und Mitarbeiter mit schwacher Leistung schneller auszusortieren“. „Normalerweise entlassen wir Leute, die im Laufe eines Jahres die Erwartungen nicht erfüllen“, schrieb er in einem internen Memo, das Bloomberg einsehen konnte. „Aber jetzt werden wir in diesem Zyklus noch umfangreichere leistungsbezogene Kürzungen vornehmen.“

„Irreführende“ Erklärung

Der Meta-Produktdesigner Steven S. berichtete auf LinkedIn von seinen Erfahrungen mit der Entlassung. „Ich wurde heute entlassen – aber nicht, weil ich eine ’schlechte Leistung‘ erbracht habe“, schrieb er. „Heute Morgen habe ich erfahren, dass ich von der jüngsten Entlassungswelle bei Meta betroffen bin.“ Wer die Schlagzeilen gelesen habe, wisse vermutlich, wie die Unternehmensführung dies darstelle: „als Versuch, ‚die Messlatte höher zu legen‘, indem man so genannte ‚Low Performer‘ entlässt“. „Um es klar zu sagen: Diese Bezeichnung ist irreführend und für viele von uns schlichtweg falsch.“

Mehrere betroffene Mitarbeiter vertreten die Auffassung, Zuckerberg habe lediglich Ballast abwerfen wollen. Zuckerberg drängt darauf, Metas Belegschaft zu straffen, während das Unternehmen Milliarden in künstliche Intelligenz und virtuelle Realität investiert. Dem Business Insider zufolge könnten die Kürzungen zu einem jährlichen Ereignis werden, da Meta regelmäßig diejenigen entlassen will, die nach Konzerneinschätzung die schlechtesten Leistungen erbringen. Gleichzeitig plant Meta, die Einstellung von Ingenieuren für maschinelles Lernen für die Arbeit an KI zu erhöhen.

„Nur weil jemand in der Vergangenheit die Erwartungen erfüllt oder übertroffen hat, heißt das nicht, dass er auch weiterhin konstant die Messlatte erreicht“, wird ein Meta-Sprecher zitiert. „Die Mitarbeiter bei Meta waren schon immer einer zielorientierten Kultur der hohen Leistung verpflichtet.“ Meta begann im Dezember mit seinem Leistungsbeurteilungsprozess zum Jahresende 2024, die meisten Mitarbeiter erfahren ihre endgültige Bewertung jedoch erst in den nächsten Wochen.

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