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Andrij Parubij erschossen: Neue Details zum mutmaßlichen Schützen | ABC-Z

Nach den tödlichen Schüssen auf den früheren ukrainischen Parlamentspräsidenten Andrij Parubij werden immer mehr Details über den festgenommenen Tatverdächtigen bekannt. Nach Angaben des Leiters der Staatsanwaltschafts des Gebiets Lemberg (Lwiw) vom Montag handelt es sich um einen 52 Jahre alten Bewohner der Gebietshauptstadt Lemberg. Der Verdacht basiere  „auf objektiven Beweisen, die darauf hindeuten, dass die festgenommene Person den Abgeordneten ermordet hat“, hieß es in der in den sozialen Medien veröffentlichten Mitteilung.

Auch wenn über ein Motiv und mögliche Auftraggeber noch nichts Näheres bekannt ist, vermuteten die ukrainischen Behörden eine russische Verwicklung. „Wir wissen, dass dieses Verbrechen kein Zufall war. Es gibt eine russische Verstrickung. Alle Verantwortlichen werden zur Rechenschaft gezogen“, schrieb der Chef der ukrainischen Nationalpolizei, Iwan Wyhiwskyj, am Montagmorgen in den sozialen Medien.

Versuchte offenbar Spuren zu verwischen

Parubij war am Samstag kurz vor Mittag in einem Wohnviertel in Lemberg erschossen worden. Nach Angaben der Polizei hat sich der des Mordes verdächtigte Festgenommene als Kurier eines Lieferdienstes verkleidet. Diesen Verdacht nährten schon am Wochenende in sozialen Medien veröffentlichte Aufnahmen, die von einer Überwachungskamera stammen sollen. 

Der Tatverdächtige hat nach Polizeiangaben acht Schüsse auf den 54 Jahre alten Politiker abgegeben. Polizeichef Wyhiwskyj schrieb am Montag von „kaltblütiger Grausamkeit“. Der Verdächtige „vergewisserte sich sogar, dass das Opfer tot war. Dann versuchte er, seine Spuren zu verwischen – er zog sich um, entsorgte die Waffe und versuchte, sich im Gebiet Chmelnyzkyj zu verstecken.“ Die Polizei veröffentlichte auch Aufnahmen der Festnahme.

Der ermordete Parubij war von 2016 bis 2019 Parlamentspräsident. Bis zu seiner Ermordung vertrat Parubij die Partei Europäische Solidarität des früheren Präsidenten Petro Poroschenko im Parlament in Kiew.

Während der Maidan-Revolution der Jahre 2013 und 2014 machte sich Parubij einen Namen als Organisator der Selbstverteidigung der regierungskritischen Kundgebungsteilnehmer. Zudem wurde er in einer Auseinandersetzung mit Spezialkräften des damaligen russlandfreundlichen Präsidenten Viktor Janukowitsch verwundet. 

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