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Andrea Alboni (Universal Robots): Deutschlands Gründlichkeit kann zur Bürde werden | ABC-Z


Fortschritte in der Robotik?

Deutschlands Gründlichkeit kann zur Bürde werden

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Ist Deutschland in der Robotik noch Weltspitze oder droht der Anschluss verloren zu gehen? Andrea Alboni von Cobot-Hersteller Universal Robots sieht Licht und Schatten. Vor allem ein Themenfeld bereitet dem Italiener Sorgen, wie er in der neuen Folge von “So techt Deutschland” erzählt.

Andrea Alboni lebt seit 16 Jahren in Deutschland. Aufgewachsen ist der Italiener in der Nähe von Maranello, der Heimat von Ferrari. In gewisser Weise kennt er sich also qua Geburt mit Präzision und Geschwindigkeit aus. Beides ist in der Robotik wichtig. “Deutschland ist auf jeden Fall weiterhin eine der Nummer Einsen”, sagt Alboni. Als General Manager Western Europe verantwortet er bei Universal Robots das Geschäft in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Andrea Alboni von Universal Robots

Andrea Alboni von Universal Robots

(Foto: privat)

Doch der Italiener weiß auch: Auf seinen Lorbeeren ausruhen kann sich das Land nicht. “Es gibt keine Zeit zu verlieren. Es gibt andere Standorte, andere Länder, die absolut Vollgas geben.” Aus seiner Sicht sei das Land des TÜV mit Prozessen für alles in vielerlei Hinsicht im Vorteil. Doch diese Gründlichkeit könne zur Bürde werden: “Ich hatte gedacht, Italien ist Weltmarktführer in Bürokratie, aber es gibt Konkurrenz.”

Um Deutschland nach vorn zu bringen, braucht es aus Albonis Sicht eine bestimmte Kombination: “Wir müssen so schnell sein wie ein Ferrari, aber so präzise wie ein deutscher Sportwagen.”

Entlasten statt ersetzen

Die Einsatzgebiete kollaborativer Roboter sind vielfältig. Alboni denkt vorwiegend an den Mittelstand und das Handwerk. “Es gibt viele Bereiche, die nicht gewohnt sind, mit Robotern zu arbeiten, die aber einen großen Bedarf an Automation haben.” Damit meint er etwa Bäckereien, in denen Cobots Bleche ein- und ausfahren, während sich die Mitarbeiter auf den Kundenkontakt konzentrieren.

“Wir leben in der Ära des Fachkräftemangels oder anders gesagt der Arbeitskräftekrise”, erklärt Alboni. Cobots seien nicht dazu da, Menschen zu ersetzen, sondern sie zu entlasten und die Produktivität zu steigern. Ob solche Roboter in Zukunft so einfach wie ein Smartphone zu bedienen sind, erzählt er in der neuen Folge von “So techt Deutschland”.

So techt Deutschland

In “So techt Deutschland” haken die ntv-Moderatoren Frauke Holzmeier und Andreas Laukat bei Gründern, Investoren, Politikern und Unternehmern nach, wie es um den Technologie-Standort Deutschland bestellt ist.

Alle Folgen finden Sie in der ntv App, bei RTL+, Amazon Music, Apple Podcasts, Spotify und im RSS-Feed.

Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.de

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