Analyse zu Kryptowährungen 2024: Kryptohacks zur Kriegsfinanzierung | ABC-Z
Mehr Angriffe, mehr Geld, das in Kryptowährungen gestohlen wurde – das ist die Bilanz des ablaufenden Jahres. Besonders im Fokus ist dabei ein Land.
Das geht aus dem Bericht von Chainalysis hervor. Das Unternehmen analysiert unter anderem Bewegungen auf der Blockchain, der dezentralen Datenbank, auf der chronologisch Informationen über Krypto-Transaktionen dokumentiert werden.
Die größten Beträge erbeuteten Kriminelle in diesem Jahr beim japanischen Handelsplatz DMM Bitcoin (305 Millionen US-Dollar) der indischen Kryptobörse WazirX (234,9 Millionen US-Dollar). DMM Bitcoin verlor so im Juni 4.500 Bitcoin. Dies war der größte Hack auf eine Kryptohandelsplattform seit dem FTX-Hack im Jahr 2022 kurz nach der Insolvenzanmeldung des Unternehmens rund um Sam Bankman-Fried, das in Verruf geraten war, weil es mit Kundengeldern gezockt hatte.
Auf dem zweiten Quartal 2024 waren vermehrt zentrale Kryptohandelsplattformen das Ziel von Hackern. Der Angriff auf WazirX konnte mittlerweile der nordkoreanischen Hackergruppe Lazarus zugeordnet werden. Auch beim Hack gegen DMM Bitcoin soll Lazarus dahinterstecken. Ungefähr jeder fünfte Hack konnte nach Nordkorea zurückverfolgt werden. Nordkoreanische Hacker haben 2024 durch Krypto-Diebstahl eine Rekordsumme von 1,34 Milliarden US-Dollar erbeutet, 103 Prozent mehr als im Vorjahr.
Bereits im Februar warnte das Bundesamt für Verfassungsschutz vor den „versierten und komplexen Angriffsmethoden“ der Eliteeinheit aus Nordkorea. Denn nicht nur klauen sie Kryptowährungen, sondern greifen auch politische Institutionen im Ausland an und spionieren den Rüstungssektor aus.
Schon 2023 zeigte sich die UN angesichts der Krypto-Hacks aus Nordkorea besorgt. Neben Hacks, bei denen beispielsweise die Schnittstelle der Transaktionen manipuliert und Transaktionen so abgefangen werden, wurden auch mehr Ransomware-Angriffe auf Marktplätze für Kryptowährungen durch Lazarus verzeichnet. Bei Ransomware-Angriffen übernehmen die Eindringlinge die Kontrolle über eine Webseite und verschlüsseln die Daten. Nur nach Zahlung eines Lösegelds erhalten die Eigentümer der Seite wieder Zugang.
Nordkorea hat einem UN-Bericht zufolge in den vergangenen sieben Jahren durch 97 Angriffe auf Kryptofirmen etwa 3,6 Milliarden US-Dollar erbeutet. Die Beute genutzt, um in dem eigentlich verarmten und isolierten Land unter Kim Jong-un Massenvernichtungswaffen zu kaufen und das nordkoreanische Raketenprogramm voranzutreiben. Weil Nordkorea Russland im Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützt, profitiert auch der Kreml durch die Krypto-Hacks.
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