Ammersee-Gymnasium: Neubau wird frühestens zum Schulhalbjahr im Februar fertig – Starnberg | ABC-Z

Es ist inzwischen sehr still auf der Großbaustelle direkt neben dem Ammersee-Gymnasium (ASG) in Dießen. Eigentlich sollte pünktlich nach den Sommerferien mit der Rückkehr zum G9 der rund 28 Millionen Euro teure Erweiterungsbau mit zwölf Klassenräumen fertiggestellt sein – doch daraus wurde nichts. Denn das beauftragte Planungsbüro musste wegen Insolvenz auch dieses Bauprojekt aufgeben.
Nun sind das zuständige Hochbauamt aus Landsberg und vor allem Schulleiter Alfred Lippl gezwungen, die Raumnot aufgrund der jetzt rund tausend Schüler in den Griff zu bekommen. Und auch das wurde mitgeteilt: Die neue Sporthalle wird erst zum nächsten Schuljahr 2026/27 zur Verfügung stehen, der Sportplatz allerdings schon im Frühjahr.
Nach aktueller Lage werde der Neubau für die weiteren Klassen zum zweiten Schulhalbjahr, also vom 23. Februar 2026 an, in Betrieb gehen, sagt Direktor Lippl. Das wäre eine Verspätung um fünf Monate. Ein Werk- und Mehrzweckraum musste im Altbau schon zu einem Klassenzimmer umgewidmet werden. Es gebe natürlich Wanderklassen und Wanderkurse, aber dank der „sehr kompetenten Stundenplaner“ sei dies alles sehr gut geregelt, beschwichtigt Lippl. Denn der Oberstufentrakt stehe noch zur Verfügung, sodass der Unterricht auch ohne Container aufrechterhalten werden könne. Wenn der Neubau bezugsfertig ist, soll der alte Trakt so umgebaut werden, dass dort die für die G9 zusätzlich benötigten Fachräume vorhanden sind.
Improvisieren muss die Schulleitung auch in puncto Sporthalle: Zwar finden bereits weitere Sportstunden wie bisher in der Halle in Utting statt, diese ist aber von Januar an wegen Reparaturarbeiten geschlossen. Lippl hofft, dass seine Schülerinnen und Schüler dann in die Sporthalle der Realschule Schondorf und die Carl-Orff-Mittelschule in Dießen ausweichen können. Die jeweiligen Schulleitungen hätten zumindest ihre Unterstützung zugesagt, so der Direktor.
Das Ammersee-Gymnasium war bei der Einweihung im Jahr 2006 nur für acht Jahrgangsstufen ausgelegt und hatte 21,6 Millionen Euro gekostet – ein Drittel weniger als der etwa 80 Meter lange, zweigeschossige Erweiterungsbau. Das Projekt wird aber voraussichtlich mit rund 5,7 Millionen Euro vom Freistaat bezuschusst. Der Spatenstich für das neue Vorhaben erfolgte im November 2023, und noch vor einem knappen Jahr ging das Landratsamt Landsberg als Bauherr davon aus, dass pünktlich zum jetzigen Schuljahr alles fertig sein würde.
Behördensprecher Wolfgang Müller rechnete seinerseits nicht mit wesentlichen Bauverzögerungen und auch nicht mit höheren Kosten. Doch diese dürften angesichts der neuen Entwicklung laut Landratsamt, das als Bauherr fungiert, die ursprünglichen 28 Millionen Euro nun überschreiten. Doch trotz der Umstände sei es durch die Projektleitung des kreiseigenen Hochbaus nicht zu einem völligen Baustopp gekommen, erklärt Müller. Die neue Ausschreibung der Planung samt Planungsleistungen sei bereits erfolgt.
Der Elternbeirat ist während der gesamten Bauphase und auch über die nicht fristgerechte Fertigstellung des Neubaus informiert worden. Dagegen sei die – wegen Sanierungsarbeiten stillgelegte Bahnstrecke zwischen Geltendorf und Weilhein – ein „weitaus größeres Problem“, klagt der Elternbeiratsvorsitzende Sven Hommann. Die Kapazitäten des Schienenersatzverkehrs reichten nichts aus, womit derzeit alle Schulen am Westufer des Ammersees konfrontiert seien. „Dies führt regelmäßig dazu, dass die Schülerinnen und Schüler verspätet zum Unterricht erscheinen“, bedauert Hommann.





















