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Amanal Petros holt Silber im Marathonlauf in Tokio – Sport | ABC-Z

Marathonläufer Amanal Petros hat sensationell die Silbermedaille bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Tokio gewonnen – und damit Geschichte geschrieben. Der 30-Jährige ist der erste deutsche Sportler seiner Disziplin, der seit der Wiedervereinigung eine Medaille bei Leichtathletik-Weltmeisterschaften gewinnen konnte. Insgesamt ist er erst der zweite Deutsche, der es überhaupt zu einer Medaille geschafft hat. 1983 gewann der zweimalige Olympiasieger Waldemar Cierpinski für die DDR Bronze bei den Weltmeisterschaften in Helsinki.

„Für mich ist es eine riesengroße Geschichte, das zu erreichen – besonders für meine Familie, für meine Mama, die schon ewig in einem Kriegsgebiet lebt. Ich habe sie seit acht, neun Jahren nicht gesehen“, sagte Petros. Er lief die prestigeträchtige Strecke von 42,195 Kilometern in Tokio in 2:09:48 Stunden. Der Eritreer, der 2012 aus Äthiopien geflüchtet war, musste sich bei extrem schwülen Bedingungen in einem unglaublich spannenden Schlusssprint nur Alphonce Simbu aus Tansania im Foto-Finish mit einem Wimpernschlag von 0,03 Sekunden geschlagen geben.

Von Beginn an machte Petros in der Spitzengruppe ein starkes Rennen. Auf Tempoverschärfungen konnte er stets antworten. Als er zusammen mit Simbu und Aouani auf die letzten Meter in das Nationalstadion von Tokio einbog, griff Petros an. Bis wenige Meter vor dem Ziel sah er sogar wie der Sieger aus. Petros und Simbu schafften es nahezu zeitgleich über die Ziellinie. Erst einige Sekunden später stand fest, dass der Deutsche Silber gewonnen hatte. Dritter wurde Iliass Aouani aus Italien in 2:09:53 Stunden.

Zweite Medaille für Deutschland

„Amanal hat Geschichte geschrieben“, sagte ein vollkommen überwältigter Marathon-Bundestrainer Alexander Fromm, der Freudentränen in den Augen hatte, in der ARD. „Einfach überragend.“

Nach Silber von Weitspringerin Malaika Mihambo am Sonntag ist der Petros-Coup bereits das zweite Edelmetall für den Deutschen Leichtathletik-Verband in Japan. Bei der vergangenen WM in Budapest vor zwei Jahren waren die deutschen Sportlerinnen und Sportler noch komplett ohne Medaille geblieben.

Richard Ringer lief wie auch Petros ein couragiertes Rennen und belegte den 13. Rang. Nach etwa 34 Kilometern musste der Europameister von 2022 in München die Spitzengruppe ziehen lassen.

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