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Altomünster: Brauchtumsverein will die Region zwischen Lech und Isar stärken – Dachau | ABC-Z

Ist Bairisch eine eigene Sprache oder ein Dialekt mit vielen Ausprägungen? Darüber lässt sich trefflich diskutieren. Der FBSD hat sich für eine diplomatische Lösung entschieden und ist damit seit weit mehr als dreißig Jahren auf Erfolgskurs. Hinter der etwas unhandlichen Abkürzung verbirgt sich der „Förderverein Bairische Sprache und Dialekte“. Dieser will nun einen Landschaftsverband „Zwischen Lech und Isar“ gründen. Die Idee dahinter: die Aktivitäten in der Region zu stärken.

Auslöser ist der erfolgreiche Dialektstammtisch, den der in Sachen bayerisches Lebensgefühl und bayerische Kultur seit vielen Jahren engagierte Siegfried Bradl vor einiger Zeit gegründet hat. Dort treffen sich nicht nur Liebhaberinnen und Liebhaber der diversen Dialekte im Dachauer Land, sondern auch solche aus dem Aichach-Friedberger, Schrobenhausener und Fürstenfeldbrucker Raum. Was sie verbindet, ist die Leidenschaft für den Erhalt respektive die Wiederbelebung des Bairischen – ohne Bayerntümelei. Etliche von ihnen haben noch erlebt, wie ihnen das Bairisch-Reden in der Schule und/oder im Elternhaus verboten wurde.

Das hat sich mittlerweile stark geändert. Bradl sagte der Süddeutschen Zeitung vor einiger Zeit, das größer werdende Bewusstsein für die Bedeutung des heimischen Dialekts sei auch „eine Gegenbewegung zur Globalisierung und zum pausenlosen Leistungsdruck“. Wer Dialekt spreche, „kann wieder ein Stück weit seine Wurzeln spüren“, ist er überzeugt. Nun gehen die Mitglieder des Dialektstammtischs einen weiteren Schritt in Richtung Förderung des Bairischen und gründen am Freitag, 31. Januar, von 19 Uhr an im Altomünsterer Gasthof Maierbäu besagten Landschaftsverband „Zwischen Lech und Isar“. Das sei kein neuer Verein, heißt es in einer Pressemitteilung, vielmehr wolle man „die Vorteile des Gesamtvereins“, also des FBSD, nutzen. Dafür sei die Wahl einer Sprecherin oder eines Sprechers notwendig.

Die rund 3000 FBSD-Mitglieder engagieren sich bereits seit 1989 für die Dialektpflege in Altbayern und kämpfen so gegen „die Verdrängung der deutschen Hochsprache bairischer Prägung“ in Oberbayern, Niederbayern und der Oberpfalz. Kürzlich hat der Förderverein sogar dem bayerischen Landtag einen Antrag überreicht, Bairisch, Alemannisch-Schwäbisch und Fränkisch in die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen aufnehmen zu lassen. Zur Unterstützung dieses Antrags, der noch an den Bundestag gehen muss, bevor er in der zuständigen EU-Abteilung landet, hat der Förderverein 22 000 Unterschriften gesammelt.

Anmeldung für die Gründungsversammlung am Freitag, 31. Januar, 19 Uhr, im Maierbräu Altomünster bei Siegfried Bradl, Telefon unter 08254/86 65 oder 0172/857 26 23; Mail: siegfried.bradl@web.de.

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