Mutmaßlicher Anschlag in München: Pressekonferenz der Polizei live – das ist bisher bekannt | ABC-Z

München – Am Tag nach dem schrecklichen Vorfall in München, bei dem 30 Personen teils schwerstverletzt wurden, ist vieles noch unklar. Ab 11 Uhr teilt die Polizei erste Ermittlungsergebnisse mit. Verfolgen Sie die Pressekonferenz der Polizei hier live.
Pressekonferenz mit Vertretern des Polizeipräsidiums München, des Bayerischen Landeskriminalamtes und der Generalstaatsanwaltschaft München
Um 11 Uhr beginnt die Pressekonferenz zum Vorfall.
Auto fährt in München in Demozug: Was wir bisher wissen
Am Donnerstagmorgen gegen 10.30 Uhr überholte ein 24-jähriger Afghane mit seinem Mini-Cooper ein Polizeiauto, das am Ende eines Verdi-Demozugs mit rund 1500 Teilnehmern fuhr, und raste in Menschen. Mindestens 30 Menschen sind verletzt, drei schweben wohl in Lebensgefahr, darunter ein Kind. Die Polizei schoss in Richtung des Verdächtigen und nahm ihn fest. Am Freitag soll er einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.
Am Tattag hatte es zunächst Unklarheiten über den Aufenthaltsstatus des Tatverdächtigen gegeben. Am Abend kristallisierte sich heraus: Der junge Afghane hatte nach Worten von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) einen gültigen Aufenthaltstitel und eine Arbeitserlaubnis. „Damit war der Aufenthalt des Täters bis zum heutigen Tage nach gegenwärtigem Erkenntnisstand absolut rechtmäßig.“
Tatverdächtiger war nicht ausreisepflichtig
Zugleich berichtete der Minister, dass der Mann nach neuesten Erkenntnissen und entgegen erster Informationen nicht wegen Ladendiebstählen auffällig geworden war. Nach Worten Herrmanns kam der Afghane Ende 2016 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland. Sein Asylverfahren wurde demnach im Jahr 2020 endgültig abgeschlossen, mit einem Ablehnungsbescheid und der Aufforderung zur Ausreise. Die Landeshauptstadt München habe dann aber im April 2021 einen Duldungsbescheid erlassen und im Oktober 2021 eine Aufenthaltserlaubnis. Der junge Mann habe eine Schule besucht, eine Berufsausbildung gemacht und als Ladendetektiv für zwei Sicherheitsfirmen gearbeitet.
Deshalb habe es zunächst auch ein Missverständnis gegeben, eben weil der Mann in mehreren Ladendiebstahlprozessen aufgetreten sei. „Er war nicht selbst Tatverdächtiger, sondern er war Zeuge“, stellte Herrmann klar.
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte am Abend im ZDF, der Tatverdächtige sei „wohl bislang eher unauffällig“ gewesen. „Er war nicht ausreisepflichtig.“ Weiter sagte Söder: „Und auch bisherige extremistische Hintergründe sind jedenfalls nicht auf den ersten Blick so leicht erkennbar.“ Deshalb müsse jetzt weiter ermittelt werden, was der Grund für die schlimme und furchtbare Tat sei.