Als Kind missbraucht – jetzt bricht er sein Schweigen | ABC-Z

Der bekannte Schlagerstar Howard Carpendale offenbart in seiner neuen Autobiografie „Unerwartet“ ein Kapitel seines Lebens, das er bislang nicht öffentlich gemacht hat. Darin berichtet der 79-Jährige erstmals über Missbrauchserfahrungen, die ihn bis heute begleiten.
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Die Ereignisse spielten sich vor fast 70 Jahren in Durban, Südafrika, ab, wo Carpendale aufwuchs. Der damals zehnjährige Howard lebte dort zusammen mit seinen Eltern und zwei älteren Schwestern. Doch die zunächst behütete Kindheit nahm eine verstörende Wendung, als ein Bekannter seines Vaters, ein englischer Matrose namens Archie, die Familie besuchte. In der Autobiografie schildert Carpendale eindrücklich, was damals geschah. Die „Bild“-Zeitung zitiert aus der Autobiografie des Sängers: „Archie fragte meine Eltern, ob er mich mit ins Kino nehmen dürfe. Sie willigten ein.“
Howard Carpendale: Missbrauch nach Kinobesuch
Nach dem Kinobesuch hätten sich der Matrose und der Junge auf eine Parkbank gesetzt. In seinem Buch beschreibt Carpendale die Momente des Übergriffs detailliert. „Mit seiner riesigen Hand greift er nach meinem linken Knie. Er tätschelt es. Und lacht, ein heiseres Lachen. Seine Hand streift mein Bein hinauf, immer höher. Ich erstarre.“ Dieses Erlebnis sei kein Einzelfall gewesen. Laut Carpendale habe der Mann ihn noch zweimal in den Park mitgenommen und die Übergriffe fortgesetzt.
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Erst nachdem der Matrose abgereist sei und nicht mehr auftauchte, habe der junge Howard sich seinen Eltern anvertraut. Doch die Reaktion blieb aus. „Sie schwiegen, sagten kein Wort“, zitiert die „Bild“-Zeitung aus der Autobiografie, die am Mittwoch erscheint. Bis heute ringt der Sänger mit der Entscheidung seiner Eltern, den Mann mit ihm allein gehen zu lassen. „Wie konntet ihr DAS zulassen?“ fragt er in dem Buch. Gleichsam betont Carpendale, dass er seinen Eltern keine Vorwürfe machen möchte: „Ich möchte auch nicht an ihnen zweifeln, sie haben immer gut für mich gesorgt. Aber dieser Mann hätte sonst etwas mit mir anstellen können. Er hätte mich umbringen können.“
Carpendale: Erlebnisse prägten das Verhältnis zu seinen Söhnen
Das Schreiben der Autobiografie sei für Carpendale ein schwerer Prozess gewesen. „Beim Schreiben meiner neuen Biografie ‚Unerwartet‘ habe ich Dinge gespürt, über die ich lange nicht gesprochen habe“, bekannte er vor wenigen Wochen auf Instagram.
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Seine Erlebnisse als Kind hätten nicht nur tiefe Spuren hinterlassen, sondern Einfluss auf seine Sichtweise als Vater. Seine Söhne, Wayne (48) und Cass (37), hätte er niemals mit einem solchen Mann mitgehen lassen. „Nirgendwohin. Auf gar keinen Fall“, betont der Sänger mit Nachdruck.
dpa/sh
















