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Alles wird gut! Das Prinzip Weihnachtsmarkt – Gesellschaft | ABC-Z

Man muss nicht alles, was man nicht versteht, auch ablehnen. Das gilt für Weihnachtsmärkte mit viel Glühwein. Aber auch für Abende, bei denen die Literatur gefeiert wird.

Um das gleich klarzustellen: Ich habe nichts gegen Weihnachtsmärkte. Sie gehören, ungefähr so wie Halloween, die deutsche Ausgabe der Neuen Zürcher Zeitung oder die Gemeinschaftssauna, zu jenen Phänomenen der späten westlichen Zivilisation, von denen man nicht weiß, ob sie Menetekel des bevorstehenden Untergangs oder Leuchtzeichen auf dem Weg in eine bessere Zukunft sind. Als Skeptiker neige ich zwar der Menetekel-Interpretation zu. Andererseits hätte die Welt schon viele bessere Anlässe gehabt, um unterzugehen, als einen sehr bevölkerten Weihnachtsmarkt in der betonierten Münchner Fußgängerzone. Diese Art von urbaner Glühwein-Gemütlichkeit bleibt mir, um König Ludwig II. zu paraphrasieren, „ein ewig Rätsel“. Allerdings muss man ja nicht alles, was man nicht versteht, auch ablehnen.

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