„Alles, was wir kriegen können“: Trump will geleistete Ukraine-Hilfen mit Rohstoffen bezahlen lassen | ABC-Z

„Alles, was wir kriegen können“
Trump will geleistete Ukraine-Hilfen mit Rohstoffen bezahlen lassen
23.02.2025, 04:02 Uhr
Artikel anhören
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos | Feedback senden
Donald Trump plant offenbar, dass sich die Ukraine einem Diktatfrieden mit Russland beugt, Sicherheitsgarantien wollen die USA bislang aber nicht geben. Mit Rohstoffen soll die Ukraine trotzdem zahlen – und zwar für die bisher geleisteten US-Hilfen.
US-Präsident Donald Trump will nach eigenen Worten die Hilfen zurückfordern, die die Regierung seines Vorgängers Joe Biden der Ukraine in den vergangenen drei Jahren geleistet hat. „Ich verhandle mit Präsident Selenskyj. Ich verhandle mit Präsident Putin. Ich versuche das Geld zurückzubekommen oder zu sichern“, sagte Trump bei einer Konferenz von konservativen US-Aktivisten und Politikern in National Harbor bei Washington.
„Ich will, dass sie uns etwas geben für all das Geld, das wir aufgebracht haben. Wir wollen Seltene Erden und Öl, alles was wir kriegen können“, sagte Trump vor den Konferenzteilnehmern. „Wir werden unser Geld zurückbekommen, weil es einfach nicht fair ist.“ Er monierte erneut, dass die europäischen Verbündeten weniger für die Ukraine machten und bei ihrer Unterstützung besser wegkämen.
Selenskyj beharrt auf Sicherheitsgarantien
Die US-Regierung verhandelt mit Kiew derzeit über ein Abkommen, in dessen Rahmen die Ukraine den USA im Gegenzug für die erhaltene Militärhilfe Seltene Erden liefern soll. Die Vorkommen in der Ukraine gelten als wirtschaftlich lukrativ und strategisch bedeutsam. Laut Trump sind die Verhandlungen bereits auf der Zielgeraden: „Ich denke, wir stehen kurz vor einer Einigung, und das ist auch besser so, denn die Situation ist schrecklich“, sagte er.
Von ukrainischer Seite hieß es zuletzt allerdings, Präsident Wolodymyr Selenskyj sei nicht zur Unterzeichnung des Dokuments in der aktuellen Form bereit. Kiew beharrt auf Sicherheitsgarantien der USA im Zuge des Abkommens. Berichten zufolge forderten die USA 50 Prozent der Einkünfte aus diesen Rohstoffen und wollen sich damit die bisher geleistete Hilfe im Nachhinein bezahlen lassen.
Trump hatte in den vergangenen Wochen eine Kehrtwende in der Ukraine-Politik der USA vollzogen und einen großen Schritt auf Russland zugemacht. Dazu gehört auch, dass er die Narrative des Kremls teilt. Den ukrainischen Präsidenten bezeichnete Trump als „Diktator ohne Wahlen“ und machte ihn für den Beginn des Ukraine-Krieges verantwortlich. Kurz vor dem dritten Jahrestag des russischen Großangriffs legten die USA einen eigenen Entwurf für eine UN-Resolution zum Ukraine-Krieg vor. In diesem wird Russland nicht als Aggressor benannt und die Forderung nach territorialer Integrität der Ukraine fehlt.