“Alles nur Fake”: Münchner Schickeria wird abgewatscht | ABC-Z

Sie ist studierte und hochausgebildete Violinistin, DJane, weltweit megagefragt und sieht zudem noch verdammt gut aus: Beatrix Löw-Beer. Ihre Kunden sind namhafte Autohersteller, Geschäftsleute, Privatpersonen, darunter auch viele Prominente. Wer genau, darüber schweigt sie diskret. Der AZ, von der sie übrigens 2012 zur “Schönen Münchnerin” gekürt worden ist, erzählt sie jedoch, wie sich die Szene, die Society, die berühmte Münchner Schickeria, in der sie sich beruflich bewegt, verändert hat.
Star-Geigerin wütet über Münchner High Society: “Wenn es was umsonst gibt”
“Ob bei Hotel-, Geschäfts- oder Restaurant-Openings, Vernissagen, Firmenveranstaltungen, Medienpartys, Fußballerhochzeiten, Luxuslabel-Jubiläen oder Promigeburtstagsfeiern: krass – überall die üblichen Verdächtigen! Denn es sind ja zu 80 Prozent immer dieselben Gäste bei Events eingeladen. Selbst in Berlin oder in Hamburg trifft man sie, meistens dann, wenn es was umsonst gibt”, verrät sie lachend.
Und: “Generell kam, bedingt durch Social Media, extrem der Trend auf, dass alles sehr oberflächlich geworden ist, noch mehr als vor ein paar Jahren! Viele wissen gar nicht mehr, wer sie eingeladen hat und worum es überhaupt geht, das scheint irgendwie auch keine Rolle mehr zu spielen. Denn fast jeder ist ja eh nur mit sich selbst beschäftigt, fotografiert und filmt sich die ganze Zeit selbst, um sich bestmöglich zu inszenieren und die Eigenvermarktung zu steigern.”
Geizige Münchner Schickeria? Was Beatrix Löw-Beer auf Charity-Partys beobachtet
Und sobald Profifotografen dabei seien, würden einige Gäste quasi ihre eigene Großmutter verkaufen und hätten nur noch das Ziel, irgendwo – ganz egal wo – mit Foto abgelichtet zu erscheinen. Es gehe gar nicht mehr darum, bei einer Einladung eine Ansprache anzuhören oder bei einer Charity-Veranstaltung mitzusteigern oder gar den Geldbeutel zu öffnen, weiß Beatrix Löw-Beer. Im Gegenteil: “Die eine Hälfte verzieht sich dann blitzschnell zum Rauchen, die andere ratscht laut oder vertieft sich einmal mehr ins Handy.” Sie selbst poste nur ihre Auftritte und Termine: “Auf gar keinen Fall Foodfotos. Das finde ich ganz furchtbar!”
© Beatrix Löw-Beer
von Beatrix Löw-Beer
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Münchner Schickeria? “Größtenteils ist das alles Fake”
Wie auch Männer, die inzwischen mehr und mehr vor Luxusschlitten, Traumvillen oder Jachten posieren: “Größtenteils ist das alles Fake. So jemanden kann man doch nicht ernst nehmen!”, findet die Geigerin mit einer musikalischen Riesenbandbreite von Klassik über Klassikpop, Filmmusik, Jazz, Swing, Lounge, Pop, Rock, House bis Charts. Plus ihr einzigartiges Konzept: mitreißende Violinenstücke gepaart mit coolen DJ-Gigs.
Vom Showact bis zur Party deckt sie alles ab. “Ich liebe meinen Job, von der DJ-Kanzel bekomme ich viel mit, und es amüsiert mich meistens.” Und je mehr Alkohol fließt, umso mehr blühen die Dramen: Streit unter Mädels, den sie auch schon das eine oder andere Mal hat schlichten müssen. Wer hat den besten Beautydoc? Wer die meisten Follower? Wer den heißesten Typen? Eifersuchtsszenen inbegriffen.
“Langweilig wird das nie”
Und wie viele Männer lernt sie selbst pro Abend kennen? “Schon ein paar! Langweilig wird es jedenfalls nie”, sagt die Dunkelhaarige und lacht. Irgendwann, wenn sie mal nicht mehr in der Branche tätig ist, will Beatrix Löw-Beer über die “Schickeria” ein Buch schreiben – natürlich ohne dabei jemanden allzu sehr in die Pfanne zu hauen. Denn das ist so gar nicht die Art der supererfolgreichen, seelenvollen, selbstbewussten und schönen Münchnerin …