Alice Weidel: Normalisiert – und entzaubert? | ABC-Z

Von der US-Führung hofiert, im Fernsehen Dauergast: Alice Weidel ist präsent wie nie. Dabei gibt es gerade in ihren TV-Auftritten auch entlarvende Momente.
© Gene Glover für ZEIT ONLINE
Auf diese Einladung hat Alice Weidel lange gewartet. Mitten im Wahlkampf wollte die AfD-Chefin Bilder produzieren, die sie als wichtige Gesprächspartnerin auf internationaler Bühne zeigen. Der ungarische Premier tat ihr schließlich den Gefallen. Am vergangenen Mittwoch bat er sie zum öffentlichen Empfang nach Budapest. Zwei Deutschlandflaggen im Rücken, lauschte die AfD-Kanzlerkandidatin dort den Huldigungen des Autokraten Viktor Orbán. Er dankte Weidel fürs Kommen, lobte die deutsch-ungarischen Beziehungen, die eng verbundenen Volkswirtschaften. Im Gegenzug bezeichnete Weidel Ungarn als „Vorbild“. Es war ein Empfang wie für einen Staatsgast, auf Augenhöhe – als wäre Weidel nicht eine aussichtslose Kanzlerkandidatin, sondern säße längst als Kabinettschefin im Berliner Bundeskanzleramt.