Agrarministerin Mittelstädt plant neue Regeln für Wolfsabschuss in Brandenburg | ABC-Z

Die Brandenburger Agrarministerin Hanka Mittelstädt (SPD) hat sich für neue Regelungen zur Reduzierung des Wolfs-Bestands ausgesprochen.
In Reaktion auf die Ankündigung der EU-Kommission, den Schutzstatus des Wolfs zu reduzieren, um ihn leichter abschießen zu können, erklärte die SPD-Politikerin, dass ihr Ressort auch eine Bundesratsinitiative vorbereite. So solle dann der Schutzstatus für den bislang streng geschützten Wolf schnell herabgesetzt werden können, sagte Mittelstädt der Deutschen Presse-Agentur.
Brandenburg ist deutschlandweit das Bundesland mit der höchsten und derzeit alljährlich steigenden Zahl an Wölfen und Wolfsrudeln. Vor allem Jäger und Landwirte fordern, die Zahl der Wölfe zu senken. Sie begründen das mit Weidetier-Rissen und Sorgen in der Bevölkerung.
Die EU-Kommission hatte am Freitag angekündigt, ihren Mitgliedstaaten ein schärferes
Vorgehen gegen Wölfe ermöglichen zu wollen. Die Tiere sollen nach dem Willen der Brüsseler Behörden lediglich „strengem“ und nicht mehr „sehr strengem“ Schutz unterliegen. Kritik an diesem Vorhaben aber kommt von Naturschutzverbänden.
„Wir brauchen eine Bestandsreduzierung und Kontrolle“, sagte SPD-Politikerin Mittelstädt. Der Schutzstatus des Wolfs müsse dafür zunächst in der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) der EU von „streng geschützt“ auf „geschützt“ gesenkt werden. Darüber müssen nun EU-Parlament und die Fachminister der EU-Mitgliedsstaaten entscheiden.
Als groben Zeitplan für die Änderung der Regelungen nannte die Ministerin das laufende Jahr. Mittelstädt kündigte an, dass ihre Partei „das Jagdgesetz jetzt schon ändern“ wolle, um so „vorbereitet“ zu sein. Erst nach einer Änderung der europäischen Richtlinien werde dann auch entschieden, ob Brandenburg eine Zielgröße für den Wolfs-Bestand festlege, erklärte die Ministerin.
Sendung: Antenne Brandenburg, 8.3.2025, 11 Uhr