Ágota Kristófs „Das große Heft“ ergötzt als szenisches Hörstück mäßig – Bühne | ABC-Z
Ágota Kristófs Roman Das große Heft bildete bei seinem Erscheinen 1986 eine stille Sensation. In ihm wurde völlig ungeschönt, in knochentrockener, beinahe brutaler Sprache, die wenig schmeichelhafte Wahrheit über uns Menschen enthüllt. Zwei Neunjährige stolpern, von der Mutter zur verwahrlosten Oma aufs Land geschickt, Hand in Hand durch den Krieg. Dieser bildet ein unbegreifbares, anonymes Geschehen. Was es zu sagen gibt, wird von den Buben in ein Heft geschrieben: Nicht „schön erzählt“, sondern wahrheitspflichtig sollen die Aufzeichnungen der sich selbst Überlassenen sein.