Afghanistan-Untersuchungsausschuss: Abzug aus Afghanistan ist laut Angela Merkel gut gelaufen | ABC-Z
Nach Einschätzung von Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) ist
bei dem Abzug aus Afghanistan im Jahr 2021 alles gut gelaufen. In ihrer
Befragung durch den Afghanistan-Untersuchungsausschuss des Bundestages sagte
sie: “Der Zeitplan wurde eingehalten. Ich war darüber sehr erleichtert.”
Sie halte die deutsche Beteiligung an dem Militäreinsatz in
Afghanistan auch im Rückblick für richtig, sagte die ehemalige Bundeskanzlerin
weiter. Denn damals habe es die “begründete Hoffnung” gegeben, dass danach
keine weiteren Terrorangriffe von Afghanistan aus geplant werden würden.
Bei allen anderen Zielen – von der Rechtsstaatlichkeit bis
zu den Frauenrechten – sei die internationale Gemeinschaft dagegen gescheitert.
Als Ursachen dafür nannte sie unter anderem mangelndes kulturelles Verständnis
der westlichen Verbündeten, Vetternwirtschaft und Rauschgifthandel.
Auch Ex-Kanzleramtschef Braun wurde befragt
Merkel ging in ihren Ausführungen auch auf die Folgen des
sogenannten Doha-Abkommens ein, das die USA und die Taliban am 29. August 2020
unterzeichnet hatten. Es regelte den Rückzug aller Truppen der USA und ihrer
Verbündeten aus Afghanistan. Im Gegensatz sollten die Taliban zusagen, dass
Afghanistan künftig kein Rückzugsort für terroristische Gruppen werden würde.
Vor der Vernehmung Merkels hatte der Ausschuss ihren
einstigen Kanzleramtschef, Helge Braun (CDU), befragt. Das Gremium soll die
Umstände der hektischen deutschen Evakuierung aus Kabul im August 2021 und die
Entscheidungswege mit Blick auf die Aufnahme afghanischer Ortskräfte
untersuchen. Ziel des Untersuchungsausschusses ist es auch, Empfehlungen für
das Handeln der Bundesregierung in künftigen Krisen und Konflikten abzugeben.